"Deutlicher Ausdruck für nicht gelungenes Veränderungsmanagement": Beschäftigtenverband der Bundeswehr kritisiert Personalreform von Boris Pistorius

Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) stößt mit seinen Umbauplänen für sein Haus auf internen Widerstand.

Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) stößt mit seinen Umbauplänen für sein Haus auf internen Widerstand.

Der Umbau des Verteidigungsministeriums war Chefsache. Ein Drittel des Personals im Bendlerblock ist von der Neuorganisation betroffen, die laut Boris Pistorius (SPD) ein “agiles und effektives Ministerium” hervorbringen soll. Beliebt hat sich der Minister damit nicht gemacht. Aus den eigenen Reihen reißt die Kritik an Pistorius nicht ab.

Der Gesamtpersonalrat hatte den Ressortchef in einem Schreiben wissen lassen, dass man die Umbaupläne “nicht mitträgt”, wie der “Spiegel” berichtete. Pistorius konterte, die Veränderungen zu verschieben, sei “keine Option”. Sie gelten seit Februar.

Doch nun meldet sich auch der Verband der Beamten und Beschäftigen der Bundeswehr (VBB) zu Wort – er spricht für rund 15.000 Mitarbeiter. Und wehrt sich gegen das Vorurteil einer sich “starrsinnig am Vorgestern festklammernden Wehrbürokratie”.

“Nicht gelungenes Veränderungsmanagement”

Die entstandene Unruhe sei ein “deutlicher Ausdruck für nicht gelungenes Veränderungsmanagement und bestehende Zweifel vieler Beschäftigten – egal ob Soldaten, Arbeitnehmer oder Beamte – an der gewünschten Wirksamkeit der Maßnahmen”, hieß es an diesem Freitag in einer Stellungnahme.

Die Reorganisation des Ministeriums mutet aus Sicht des VBB wie der “Versuch an, durch geschicktes Umsortieren Handlungsfähigkeit demonstrieren zu wollen”, so der Beschäftigtenverband. Er lässt den Minister wissen: “Veränderungen müssen verständlich gemacht werden, Menschen mitgenommen werden.” Ansonsten würden die Probleme bei der Personalgewinnung “eher größer als kleiner”.

Die Personalvertreter müssen nicht nur gegen ihren Chef ankommen, sondern auch gegen das günstige Image, das sich Pistorius in der Öffentlichkeit aufgebaut hat. Er reüssiert als schneller Reformer, während seine Verwaltung häufig wie ein Bremsklotz erscheint. Der VBB beklagt das “medial forcierte ‘Wegbeißen von kritischen Beiträgen'” der Interessenvertretungen, das “weder der Sache noch der Wertschätzung” diene.

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