Clans in Berlin: Staat muss den Remmos 3,8 Millionen Euro zahlen – aus diesem Grund

Im Mai fiel das Urteil. Mehrere Männer aus dem Umfeld des in Berlin ansässigen Remmo-Clans wurden für ihren spektakulären Einbruch in das Grüne Gewölbe in Dresden zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. Einen Großteil der Beute bekam das Museum im Zuge eines Deals zurück.

Doch nun muss der Freistaat Sachsen noch einen herben Verlust hinnehmen. Denn er muss rund 3,8 Millionen Euro an die verurteilten Männer aus dem Umfeld des Remmo-Clans zahlen. Der Grund ist richtig bitter.

Clans in Berlin: Sachsen muss 3,8 Millionen zahlen

Bei dem Millionenbetrag handelt es sich um Prozesskosten, die den Verurteilten zustehen. Genauer gesagt: Kosten für die Pflichtverteidiger. Denn jedem Angeklagten in Deutschland steht ein Pflichtverteidiger zu, in besonders aufwändigen Fällen sind es sogar zwei. So war es auch im Prozess um den Raub im Grünen Gewölbe. Laut einem Bericht der „Bild“-Zeitung standen den sechs Angeklagten also zwölf Anwälte zu. Jeder von ihnen soll rund 120.000 Euro über den gesamten Prozess gekostet haben. Noch einmal 240.000 pro Anwalt hat der Schadenersatzprozess verschlungen.

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So kommen insgesamt 3,8 Millionen Euro zusammen, die das Land Sachsen an die Verurteilten aus dem Umfeld des Remmo-Clans zahlen muss. Darin sind auch Auslagen und Hotelkosten mit drin. Zwar will der Freistaat versuchen, das zu zahlende Geld mit der Schadenersatz-Forderung zu verrechnen, große Chancen werden ihm aber nicht ausgerechnet.

clans in berlin: staat muss den remmos 3,8 millionen euro zahlen – aus diesem grund

Clans in Berlin

Geld geht nur formal an die Angeklagten

Denn das Geld geht nur formal an die Angeklagten aus dem Umfeld der Berliner Großfamilie. Diese müssen damit ihre Pflichtverteidiger zahlen. Ein Rechts-Experte erklärt gegenüber dem Blatt: „Der Freistaat kann es als Schadensersatz für fehlende Juwelen nicht pfänden, weil es Abtretungen an die Anwälte geben wird.“

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Geschlagen geben will sich der Freistaat aber nicht. Er denkt über eine weitere Schadenersatzklage ab. Sicher ist diese aber nicht, denn sie könnte erneut hohe Prozesskosten verursachen.

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