USA: Donald Trump entscheidet auch Republikaner-Vorwahlen in Michigan für sich

Mit Michigan hat Donald Trump einen erneuten Punktsieg bei den Republikanern eingefahren. Doch Konkurrentin Nikki Haley macht ihm weiter Stimmen streitig – und sagt nun, wie lange sie durchhalten will.

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USA: Donald Trump entscheidet auch Republikaner-Vorwahlen in Michigan für sich

Die meisten Konkurrenten im Feld der Republikaner sind bereits ausgeschieden, nur Nikki Haley hält noch durch. Nun hat Ex-Präsident Donald Trump in Michigan erneut gegen seine Konkurrentin gepunktet. Und zwar deutlich: Bei der Vorwahl der Republikaner holte er Prognosen zufolge rund 67 Prozent der Stimmen, wobei die Auszählung noch nicht abgeschlossen war. Bei den Demokraten holte US-Präsident Joe Biden mit rund 80 Prozent der Stimmen nicht ganz eindeutigen Zuspruch.

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Mit den Vorwahlen in Michigan wird ein erneutes Duell zwischen Trump und Biden bei der Präsidentenwahl am 5. November immer sicherer. Trump liegt in parteiinternen Umfragen bei den Republikanern weit vor Haley und hat bereits bei Vorwahlen in Iowa, New Hampshire und South Carolina klar gegen die ehemalige US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen gewonnen, die einst Trumps Außenpolitik auf internationaler Bühne zu vertreten hatte. Bei den Demokraten hat Biden keine ernst zu nehmende Konkurrenz. Die Republikaner küren ihren Kandidaten auf einem Parteitag Mitte Juli, die Demokraten Mitte August.

Doch trotz des deutlichen Vorsprungs kann der 77-jährige Trump noch nicht zurücklehnen. Wer in den Vereinigten Staaten Präsidentschaftskandidat werden will, muss sich zunächst in parteiinternen Abstimmungen in den verschiedenen Bundesstaaten durchsetzen. Ein besonderes Augenmerk liegt nun auf dem 5. März, dem sogenannten Super Tuesday. An diesem Tag finden in 15 Bundesstaaten gleichzeitig Vorwahlen der Republikaner statt.

Warten auf den Super Tuesday

Haley hatte am Dienstagabend in einem Interview mit dem Sender CNN deutlich gemacht, mindestens bis zum Super Tuesday im Rennen bleiben zu wollen. Trump hat sich in der Vergangenheit darüber echauffiert, dass die ehemalige Gouverneurin von South Carolina trotz mangelnder Erfolgsaussichten nicht aus dem parteiinternen Rennen aussteigen wollte. Denn solange die 52-Jährige nicht aufgibt, kann er sich nicht ausschließlich auf seinen politischen Gegner Biden konzentrieren. Stattdessen muss Trump weiterhin Geld und Zeit aufwenden, um Wahlkampf gegen Haley zu machen.

Auch ohne parteiinterne Konkurrenz wird Trump aber nicht alle Anhängerinnen und Anhänger der Republikaner von sich überzeugen können. Michigan liegt im Norden der USA und zählt rund 10 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner. Der industriell geprägte Bundesstaat gilt als sogenannter Swing State, der weder Demokraten noch Republikanern fest zugerechnet werden kann. Viele Bewohner Michigans arbeiten für Autokonzerne oder deren Zulieferer, Gewerkschaften haben eine große Bedeutung. Die einflussreiche Gewerkschaft der Automobilarbeiter (UAW) unterstützt Amtsinhaber Biden. Doch bei der Vorwahl lag das Augenmerk auf einem außenpolitischen Thema, dem Krieg im Gazastreifen.

Nur wenige Tausend Stimmen könnten hier entscheiden: Bei der Präsidentenwahl 2020 gewann Biden in dem Bundesstaat mit rund 155.000 Stimmen Vorsprung vor Trump. Die Frage wird sein, wie viele dieser Haley-Anhänger bei der Präsidentenwahl im November am Ende für Trump stimmen werden, falls er antreten sollte. Einige von ihnen schließen nicht aus, sogar Biden zu wählen, um eine zweite Amtszeit Trumps zu verhindern. Dies dürfte zwar nicht für die Mehrheit der Haley-Unterstützer gelten. Aber sollte diese Gruppe nicht zur Wahl gehen oder einen dritten, unabhängigen Kandidaten unterstützen, könnte das zum großen Problem für Trump werden.

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