Russisches Patrouillenboot von Drohnen zerstört
Ein ukrainisches Kriegsschiff im Einsatz auf dem Schwarzen Meer (Archivbild)
Die Ukraine hat eigenen Angaben zufolge ein Patrouillenboot der russischen Marine im Schwarzen Meer zerstört. Das Schiff sei bereits zuvor getroffen, aber erst durch den Angriff in der Nacht auf Dienstag zerstört worden. Unter der Besatzung habe es Tote und Verletzte gegeben.
Laut dem Sprecher des ukrainischen Militärgeheimdientes HUR, Andrij Jusow, sei es „wahrscheinlich, dass einige Besatzungsmitglieder evakuiert werden konnten“. Das russische Verteidigungsministerium äußerte sich zunächst nicht zu dem Vorfall, inoffiziell wurde die Versenkung in Moskau allerdings bestätigt. Der prorussische Militärblog Belorusski Silowik schrieb, dass das Schiff zerstört worden sei. Die Meldung verbreitete auch der dem Moskauer Verteidigungsministerium nahestehende einflussreiche Blog Rybar.
In diesem Video wurde angeblich festgehalten, wie das Patrouillenboot getroffen wird:
Überwasserdrohnen in der Straße von Kertsch
HUR hatte zuvor erklärte, dass Überwasserdrohnen vom Typ Magura V5 das Schiff Sergei Kotow nahe der Straße von Kertsch getroffen und „nachhaltigen Schaden am Heck, an der Steuerbord- und Backbordseite“ verursacht hätten. Die strategisch wichtige Wasserstraße zwischen der 2014 von Russland annektierten Halbinsel Krim und der südrussischen Halbinsel Taman ist zu einem wichtigen Schlachtfeld im inzwischen mehr als zwei Jahre andauernden Krieg zwischen Russland und der Ukraine geworden.
Angriffe auf russische Schwarzmeerfloote häufen sich
Die russische Schwarzmeerflotte wird seit Beginn der Invasion immer wieder zum Ziel ukrainischer Angriffe, in den vergangenen Monaten häuften sich diese. Mitte Februar meldete die ukrainische Armee etwa die Zerstörung des russischen Landungsschiffs Caesar Kunikow vor der Küste der Krim. Im Dezember hatten ukrainische Streitkräfte nach eigenen Angaben ein Kriegsschiff der russischen Schwarzmeerflotte angegriffen und zerstört – Russland sprach dagegen von einer „Beschädigung“ des Schiffes.
Ein spektakulärer ukrainischer Angriff auf das Hauptquartier der russischen Flotte in Sewastopol im vergangenen September zwang Russland dazu, seine Schiffe weiter Richtung Osten zu verlegen. Im April 2022, zwei Monate nach Beginn des russischen Angriffskrieges, versenkte die Ukraine das Herzstück der russischen Schwarzmeerflotte, den Raketenkreuzer Moskwa.