Top 100 Frauen der deutschen Wirtschaft: Airbus-Technikchefin Sabine Klauke erhält Ehrung

Mit einem Dinner ehrt das manager magazin die wichtigsten Frauen der deutschen Wirtschaft und zeichnet Sabine Klauke, Airbus-Technikchefin, als Gesicht der Top100-Initiative aus. Und wie es sich für so einen Abend gehört, schreibt eine Spitzenfrau gleich mal das Protokoll um.

Top 100 Frauen der deutschen Wirtschaft: Airbus-Technikchefin Sabine Klauke erhält Ehrung

Was müssen die Top-Führungskräfte der deutschen Wirtschaft in diesen komplexen Zeiten können? Diese Frage schwang unweigerlich mit an diesem Mittwochabend in Berlin, an dem das manager magazin die „Top100 Frauen der deutschen Wirtschaft“ ehrte. „Wir brauchen Anpassungsfähigkeit, Flexibilität und echte Zusammenarbeit”, sagte Sabine Klauke (50), die Technikvorständin von Airbus, in Richtung der Topmanagerinnen, die beim Netzwerkdinner gefeiert wurden. Geopolitische Krisen, Fachkräftemangel, eine schwache heimische Wirtschaft, die grüne Transformation – all das gelte es zu bewältigen. „Wenn ich in den Raum blicke, sehe ich zahlreiche Führungskräfte, die souverän zwischen den Ländern und Industrien wechseln und Transformationsprozesse verkörpern.“

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Zum neunten Mal trafen sich viele der Top100 Frauen anlässlich der gleichnamigen Initiative von manager magazin und der Boston Consulting Group, um zu zeigen: „Hier stehen wir. Zusammen und für den Wandel.“ Parität zwischen den Geschlechtern ist in den Spitzenpositionen der deutschen Wirtschaft noch lange nicht erreicht. Doch der Wandel schreitet voran. Davon zeugt beispielhaft die Entscheidung der elfköpfigen Jury für Klauke als Prima inter Pares, die in diesem Rahmen offiziell geehrt wurde.

Ein Jahr lang ist die promovierte Maschinenbauerin damit das Gesicht der Top100-Frauen-Initiative. Als Technikchefin des Flugzeugbauers Airbus führt sie weltweit rund 13.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und verfolgt die große Mission, eine Lösung für klimaneutrales Fliegen zu finden. Ihre Ex-Kollegin und Freundin Barbara Bergmeier, Executive Director Industrial Operations bei Jaguar Land Rover, attestierte ihr in ihrer Laudatio Coolness in komplexen Lagen und sagte überzeugt: „Das moderne Fliegen ist bei Sabine in den besten Händen.“

Den Pilotenschein für das etwas altmodischere Gleitschirmfliegen hat Sabine Klauke allerdings abgebrochen, wie sie im Interview auf der Bühne erzählte, um sich selbst zu schützen. Denn manchmal sei sie zu risikofreudig. In ihrer Dankesrede betonte die Managerin die Relevanz von Diversität und Vielfalt, verschwieg aber auch nicht das zähe Ringen darum – einmal mehr mit Blick auf Frauen in technischen Berufen. „Wir haben auf dem Weg sicher schon einiges erreicht. Über Jahre hatte ich immer das Gefühl, wir sind einfach viel, viel zu langsam. Das ist eben ein Marathon.“

Wer bei der für den Abend angekündigten Festrednerin angesichts des Themenportfolios „Klimaklagen, Schuldenbremse und wachsender Extremismus“ mit einer staubtrockenen juristischen Abhandlung rechnete, den belehrte die Vizepräsidentin des Bundesverfassungsgerichts eines besseren. Doris König (66) sprach über die Rolle des höchsten deutschen Gerichts als Hüter des Grundgesetzes – durchweg mit dem gebotenen Ernst, aber auch untermalt von einer überraschend unterhaltsamen Note. Sie parlierte über das Berliner Wahldebakel ebenso wie über den ausgesprochen geringen Erfolg von Verfassungsbeschwerden (2 Prozent von 5000 bis 6000 Stück im Jahr).

Nach einigen Fragen aus dem Publikum, moderiert von Sven Clausen, dem Chefredakteur des manager magazins, erklärte sie die Runde gleich selbst für beendet. „Das passiert mir zum ersten Mal, dass ein Gast das Gespräch selbst abschließt“, stellte Clausen fest.

Im Sinne der Top100 hat König damit aber einfach nur den gelingenden Wandel demonstriert: Die Frau hatte das letzte Wort.