Nach Abschied von Mars-Helikopter: Ingenuity soll jahrelang weiter Daten sammeln

nach abschied von mars-helikopter: ingenuity soll jahrelang weiter daten sammeln

Nach Abschied von Mars-Helikopter: Ingenuity soll jahrelang weiter Daten sammeln

Ingenuity darf nicht in den Ruhestand: Der Kontakt zum Helikopter ist zwar abgebrochen, aber er sammelt weiter Daten. Diese können eines Tages abgeholt werden.

Die NASA hat sich von dem Mars-Helikopter Ingenuity verabschiedet, ihn aber vorher beauftragt weiter Daten zu sammeln, die möglicherweise irgendwann einmal heruntergeladen werden können. Das teilte die US-Weltraumagentur jetzt mit. Bis es aber möglicherweise einmal so weit ist, war das am Dienstag von Ingenuity empfangene Signal das letzte und wurde dementsprechend gefeiert. Nachdem dabei bestätigt worden sei, dass der kleine Helikopter sein finales Software-Update installiert hat und erwartungsgemäß funktioniert, kann das für Ingenuity verantwortliche Team jetzt aufgelöst werden. Während sich die Angestellten des Jet Propulsion Laboratory nun anderen Aufgaben zuwenden können, ist die Arbeit für Ingenuity aber immer noch nicht beendet.

Keine Pause für den Helikopter

Weil zwischen Ingenuity und dem Rover Perseverance nun keine Funkverbindung mehr besteht, kann der Helikopter zwar nicht mehr mit der Erde kommunizieren, das heißt aber nicht, dass er abgeschaltet werden muss. Die Verantwortlichen haben das Gerät stattdessen beauftragt, ab sofort einmal täglich aufzuwachen, die Computer anzuschalten und die restliche Technik zu überprüfen. Außerdem soll er dann ein Farbfoto der Umgebung machen und mit den vorhandenen Sensoren die Temperatur der Umgebung messen. Er habe genügend Speicher an Bord, um darin Daten von 20 Jahren abzulegen. Wenn die Menschheit irgendwann wieder zum finalen Ruheplatz von Ingenuity in den “Valinor-Hügeln” kommt, werde der Helikopter dort mit einem Abschiedsgeschenk warten, erklärt die NASA.

Sollten die Langzeitdaten, die Ingenuity sammelt, tatsächlich einmal von einem anderen Fluggerät, einem Rover oder gar Menschen abgeholt werden, könnten sie nur helfen, meint das Team. Es würde sich um einen einmaligen Langzeitblick auf das marsianische Wetter und Staubbewegungen handeln. Zwar gibt es keine Pläne für eine Sicherstellung der Daten, aber Perseverance deponiert Bodenproben, die im Rahmen der Mission Mars Sample Return abgeholt werden sollen. Zumindest in die Nähe des Standorts von Ingenuity soll also in nicht allzu ferner Zukunft eine Mission führen, die womöglich eine Funkverbindung aufbauen könnte. Sollte Ingenuity etwa wegen einer zu dicken Staubschicht auf den Solarkollektoren ausfallen, bleiben die Daten gespeichert, versichert die NASA noch.

Mission nach 72 Flügen beendet

Ingenuity ist am 18. Januar zum 72. und letzten Mal geflogen. Nachdem das kleine Fluggerät den vorigen Flug mit einer Notlandung beendet hatte, sollte es lediglich in die Höhe fliegen und sich nicht zur Seite bewegen. Wie geplant erreichte der Helikopter eine Höhe von 12 m und schwebte dann 4,5 Sekunden lang, bevor er wieder zu sinken begann. Einen Meter über dem Boden brach dann der Kontakt ab, erst am nächsten Tag konnte er wieder hergestellt werden. Dann wurde klar, dass mindestens zwei Rotorblätter den Boden berührt haben und dabei beschädigt wurden. Eines wurde sogar weggeschleudert und liegt seitdem in mehreren Metern Entfernung. Die Mission des Helikopters wurde daraufhin beendet.

Ingenuity ist Anfang 2021 zusammen mit Perseverance gelandet und sollte eigentlich nur fünfmal auf dem Roten Planeten fliegen. Damit wollte die NASA auch Folgemissionen den Weg bereiten. Als erstes Gerät hat der Helikopter dann auf einem anderen Himmelskörper abgehoben. Weil das so gut funktioniert hat, durfte er von da an die Hauptmission begleiten. Ingenuity hat für Perseverance die Gegend erkundet und flog dem Rover immer wieder voraus. Selbst flugunfähig hat er dann noch bei der Aufarbeitung des Absturzes geholfen. Sollte er nun tatsächlich noch jahrelang Daten sammeln, die womöglich einmal sichergestellt werden, könnte das Gefährt einmal mehr alle Erwartungen übertreffen. Das Team jedenfalls hat sich schon einmal bedankt.

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