Geleaktes Tonband der deutschen Luftwaffe: Diese Russin löste die Taurus-Affäre aus

Auf ihrem Social-Media-Kanal postete Margarita Simonjan das geheime Tonband, auf dem sich deutsche Generäle über die Ukraine austauschen. Wer ist diese Frau?

geleaktes tonband der deutschen luftwaffe: diese russin löste die taurus-affäre aus

Margarita Simonjan ist eine der wichtigsten Propagandistinnen des Kremls.

Für die rasche und sorgfältige Aufklärung der Taurus-Affäre könne sich Bundeskanzler Olaf Scholz einfach an sie wenden, schrieb Margarita Simonjan am Sonnabend auf ihrem Telegram-Kanal. Auf dieser Online-Plattform hatte die Chefin des russischen TV-Kanals RT das Transkript des 38 Minuten langen Gesprächs deutscher Generäle über Angriffe auf russische Ziele ins Netz gestellt.

„Genossen in Uniform haben mir heute gerade etwas aaaaaußerordentlich Interessantes übergeben“, schrieb Simonjan auf Telegram. Fünfmal der Buchstabe A in dem russischen Wort „krajnje“. in Anspeilung an den Zweiten Weltkrieg fragte sie dann, „ob es nicht an der Zeit ist, dass Russland Deutschland deutlich daran erinnert, wie die Explosionen russischer Brücken beim letzten Mal für Deutschland endeten“.

Simonjan ist eine der zentralen Figuren im Medienimperium des Kremls – die Karriere der 43-Jährigen ging atemberaubend steil nach oben. Gerade 25 Jahre alt, wurde sie 2005 Chefredakteurin des englischsprachigen Auslandssenders „Russia Today“, der heute unter dem Kürzel RT in vielen Sprachen sendet. Die Aufmerksamkeit der Moskauer Machthaber hatte sie zuvor als Krisenberichterstatterin an der Seite der russischen Armee im zweiten Tschetschenien-Krieg auf sich gelenkt.

Ich frage mich, ob es nicht an der Zeit ist, dass Russland Deutschland deutlich daran erinnert, wie die Explosionen russischer Brücken beim letzten Mal für Deutschland endeten.

Margarita Simonjan, Chefin des Auslandspropaganda-Senders RT

Für Simonjan ging es immer weiter nach oben. 2013 wurde sie Chefin der Agentur „Rossija Sewodnja“ („Russland heute“), ein Jahr später kam auch noch die Agentur „Sputnik“ dazu. Bei der letzten Präsidentenwahl 2018 nahm Wladimir Putin sie in das „Vertrauensteam“ seiner Kampagne auf.

Einen ihrer oft bizarren Auftritte hatte Simonjan im Oktober 2023: Da schlug sie vor, eine Atombombe im Himmel über Sibirien zu zünden. Russland entstünde dadurch kein großer Schaden, aber die Explosion würde die weltweite elektronische Kommunikation zum Erliegen bringen und US-Spionagesatelliten außer Gefecht setzen. Das ging selbst russischen Politikern zu weit.

War es Eitelkeit oder Kalkül? Vielleicht beides. Als Simonjan sich vor Jahren in ihrem Büro interviewen ließ, erklärte sie die Funktion eines gelben Telefons auf ihrem Schreibtisch. Dies sei eine gesicherte Direktleitung in den Kreml, sagte sie, um „geheime Themen zu diskutieren“.

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