„3 Body Problem“: Mensch gegen Alien oder Mensch gegen Mensch?
Netflix-Hit
„3 Body Problem“: Mensch gegen Alien oder Mensch gegen Mensch?
Die drei Personen stehen auf einem Dach, im Hintergrund sieht man das London Eye, die Themse und den Big Ben. Die Drei blicken kritisch in den Himmel.
Das Science-Fiction-Drama „3 Body Problem“ erzählt die Geschichte einer Alien-Inversion aus drei Perspektiven. Zerstört die Spezies Mensch sich selbst?
Die neue Netflix-Produktion „3 Body Problem“ erzählt die Geschichte einer Wissenschaftlerin, die aus guten Absichten ein Signal ins Weltall schickt, welches den Menschen jedoch Jahre später zum Verhängnis wird.
Die Story spinnt sich rund um die in der Theorie existierende Realität eines Drei-Sonnen-Systems (englisch: Three-Body-Problem) und findet zunächst in drei verschiedenen Realitäten statt: Vergangenheit, Gegenwart und „Videospiel“. Wie diese zusammenhängen, finden die Zuschauer nach und nach raus.
Das Science-Fiction-Drama von den „Game of Thrones“-Machern David Benioff und D.B. Weiss umfasst bisher eine Staffel mit acht Folgen, die jeweils zwischen 45 und 60 Minuten dauern.
Drei zusammenhangslose Perspektiven spinnen sich zu einer Geschichte
Die Serie ist zunächst in drei Geschichten unterteilt, die zusammenhangslos erscheinen. Der Rückblick in die Vergangenheit spielt im China der 1960er-Jahre. Industriell und kalt. Die Landschaft ist geprägt von Arbeitslagern und Strenge.
Eine tief traumatisierte Astrophysikerin wird Teil eines geheimen Forschungsprojekts, das nach außerirdischem Leben sucht. Im Hintergrund gelingt es ihr, Kontakt mit einer fremden Spezies aufzunehmen, die sich auf den Weg Richtung Erde macht, um den Planeten einzunehmen.
Im modernen London der Gegenwart werden fünf befreundete Wissenschaftler nach dem Selbstmord einer Freundin von mysteriösen Ereignissen heimgesucht.
Auggie Salazar (gespielt von Eiza González) sieht einen Countdown vor ihren Augen ablaufen. Erreicht er sein Ende, bedeutet das ihren Tod. Um ihn zu stoppen, bleibt ihr nur eine Möglichkeit: Sie muss ihre Forschung niederlegen.
Zeitgleich sterben immer mehr Wissenschaftler auf mysteriöse Weise, was den Geheimdienst auf den Plan ruft. Als dann eines Nachts auch noch der Himmel flackert, zweifeln die befreundeten Wissenschaftler gänzlich an ihrem Verstand.
Wie passen ein Videospiel, suizidale Wissenschaftler und ein Alien-Angriff zusammen?
In dem ganzen Trubel findet die Wissenschaftlerin Jin Cheng (Jess Hong) in der Wohnung ihrer verstorbenen Freundin einen Helm, der wie eine Virtual-Reality-Brille aussieht. Als sie diesen aufsetzt und das Videospiel ausprobiert, traut sie ihren Augen kaum.
Sie befindet sich auf einem fremden Planeten, der von drei Sonnen umkreist wird. Dieses System sorgt für Naturkatastrophen und macht den Planeten unbewohnbar. Die Landschaft ist menschenleer und karg. In jedem Level gibt es nicht mehr als ein einziges Gebäude, das in der verlassenen Gegend steht.
Dennoch fühlt es sich für die Spieler wie eine fremde Realität an. Sie können sogar die Wärme der Sonne und den Sand auf ihrer Haut spüren.
Als Zuschauer fragt man sich, wie suizidale Wissenschaftler, eine Invasion der Außerirdischen und ein Videospiel über diese fremde Welt zusammenhängen.
Science-Fiction-Geschichte mit tiefgründiger Message
„3 Body Problem“ ist eine Serien-Adaption der Roman-Trilogie von Cixin Liu. Die zwei folgenden Romane machen Hoffnung auf weitere Staffeln. Egal ob Buch oder Serie, bei beiden geht es nicht darum, dass Aliens die Menschheit ausrotten.
Die Geschichte spiegelt das zerstörerische Verhalten der Spezies Mensch, die es schafft, sich selbst und die Natur zu zerstören.
Fazit: Eine Serie für Menschen, die es kompliziert mögen
Auf die Serie „3 Body Problem“ muss man sich ohne Rätselraten einfach einlassen. Ansonsten läuft man Gefahr, sich an der von Beginn an vorherrschenden kargen Informationslage den Kopf zu zerbrechen.
Immerhin: Physik-Wissen brauchen die Zuschauer nicht. Alles Relevante, wie beispielsweise die Folgen eines Drei-Sonnen-Systems, wird nach und nach anschaulich erklärt.
In den ersten Episoden könnten sich die Zuschauer durch mangelnde Informationen verloren fühlen. Wer dran bleibt, wird ab der Hälfte der Staffel mit kleinen Puzzleteilen belohnt, die sich langsam zu einem Gesamtbild zusammensetzen.
Das Science-Fiction-Drama ist stellenweise gewaltvoller, als es sein müsste. Bereits in den ersten Minuten der Serie wird ein Mann brutal und blutig ermordet. Suizide werden genaustens abgelichtet und im Detail gezeigt.
Nichts für schwache Nerven und nichts fürs Nebenbei-Bingen
Durch das Hin- und Herspringen zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Parallel-Planet ist „3 Body Problem“ eine anspruchsvolle Serie, die man nicht nebenbei schauen kann.
Dennoch fesselt die Netflix-Produktion die Zuschauer nicht zuletzt durch Rätselraten, kleine Informationshäppchen und eine spannende Story.
Wie der Mega-Erfolg „Game of Thrones“ bereits zeigte, gibt es durchaus ein Publikum, das sich gerne auf anspruchsvolle Geschichten einlässt, seien sie noch so zerspllittert. (Ab 16 Jahren)