Revolution in der Ernährungsforschung - COPLANT-Studie soll klären, ob sich Vegetarier und Veganer wirklich gesünder ernähren

revolution in der ernährungsforschung - coplant-studie soll klären, ob sich vegetarier und veganer wirklich gesünder ernähren

Die COPLANT-Studie, ein großangelegtes Forschungsprojekt mehrerer renommierter Institutionen, könnte die Ernährungsforschung revolutionieren. Getty Images/gpointstudio

Laut Uwe Knop könnte die Ernährungsforschung durch die COPLANT-Studie revolutioniert werden. In einem großen Forschungsprojekt mehrerer renommierter Institutionen soll vor allem eine Frage erstmals evidenzbasiert geklärt werden: “Wie wirken sich vegane und vegetarische Kost auf die Gesundheit aus?”

Was ist die COPLANT-Studie und warum ist sie relevant für die Ernährungsforschung?

COPLANT steht für COhort on PLANT-based Diets (auf Deutsch: Kohortenstudie zu pflanzenbasierten Ernährungsweisen) – ein Kooperationsprojekt des Bundesinstituts für Risikobewertung, des Max Rubner-Instituts, des Forschungsinstituts für pflanzenbasierte Ernährung und der Universitäten Jena, Bonn, Heidelberg, Regensburg und Wien.

Unterstützt wird das Projekt vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft. Also hier wird das “ganz große multi-institutionelle Staats-Rad” gedreht – dementsprechend ist COPLANT die größte Studie zu pflanzenbasierter Ernährung im deutschsprachigen Raum: Das Ziel: „Wir wollen erforschen, wie sich pflanzenbasierte Ernährungsweisen auf die Gesundheit auswirken und Datenlücken schließen.“ Als Nachbeobachtungszeit sind 20 Jahre vorgesehen. 2044 wissen wir also mehr.

Was ist das Besondere an der neuen Studie? 

Das Besondere sind die Randnotizen zu den “Datenlücken” im Kontext der Studie: Die vielen namhaften vorgenannten offiziellen Institutionen gestehen öffentlich klar und deutlich ein, dass bislang kein wissenschaftlicher Beweis (“Kausalevidenz”) für die gesundheitliche Überlegenheit von Vegetarismus oder Veganismus vorliegt: “Es gibt bislang kaum wissenschaftlich belastbare Daten zu den Auswirkungen heutiger pflanzenbasierter Ernährungsweisen auf den Körper. … es liegen derzeit nur wenig wissenschaftlich belastbare Daten zur veganen und vegetarischen Ernährung vor … so ist die gesundheitliche Einordnung einer pflanzenbasierten Ernährungsweise im Sinne der Risikovorbeugung und -früherkennung derzeit kaum möglich….”

Damit sollte die ewige ideologische Diskussion zur “gesündesten Ernährungsform” nun endgültig beendet sein. Wir müssen noch 20 Jahre warten. Mindestens.

Also kann man nicht sagen: “Vegetarisch oder vegan ist gesünder als Alles-Essen”? 

Korrekt, diese Aussage ist wissenschaftlich nicht belegbar – also kann man das so konkret nicht sagen.

Warum gibt es bislang keine eindeutigen Beweise für die Vorteile einer pflanzenbasierten Ernährung?

Das liegt an den massiven Limitierungen der Ernährungsforschung, Einen wissenschaftlichen Nachweis besonderer “Gesundheitskraft” gibt es weder für pflanzenbasierte Ernährung noch für irgendeine andere Form des Essens. Und es wird diese Kausalevidenz auch niemals geben – wie es bis dato für gar nichts im Bereich gesunder Ernährung valide Evidenz gibt. Warum das so ist und bleiben wird, das lesen Sie hier: Kennt Lauterbach den Unterschied zwischen Korrelation und Kausalität nicht?

Gibt es denn andere Gründe, auf tierische Lebensmittel zu verzichten? 

Ja, ganz persönliche, ethische und moralische. Wenn jemand beispielsweise die Lebensphilosophie verfolgt “Für mich soll kein Tier sterben, also esse ich kein Fleisch und bin Vegetarier”, dann ist das vollumfänglich zu akzeptieren, und da gibt es dann auch nichts zu diskutieren. Aber: Auch das ist nicht so leicht. Denn z.B. für den (im wahren Sinn) bio-logischen Grund der vielen Bio-Milch, also für die vielen Bio-Kälber existiert so gut wie kein Markt.

Die Folge: “Die Tiere werden größtenteils an konventionell arbeitende Betriebe verkauft. Für die Tiere bedeutet dies nicht nur lange Transporte, sie verlassen in der Regel auch die regionale Bio-Wertschöpfungskette, da sie meist an konventionell arbeitende Mastbetriebe verkauft werden. „Diese Kälber erfahren weder unter ethischen noch ökonomischen Aspekten eine Wertschätzung“, bedauert die Uni Hohenheim.

Und das ist wahrlich paradox bis schwer (ent)täuschend: Die Menschen kaufen einerseits mit “gutem Gewissen” Bio-Milch – und dann andererseits sowas: Gerade die Jungtiere landen und sterben in der Massentierhaltung. Wenn die tierwohl-sensiblen Vegetarier das wüssten, würden Sie wohl auch bei Bio-Milch deutlich differenzierter einkaufen. „Eventuell verdrängen sie diese Tatsache aber auch, um Schuldgefühle beim Kauf von Milchprodukten zu vermeiden”, vermuten die Wissenschaftler. Dieses Dilemma haben Veganer nicht.

Können vegetarische und vegane Ernährungsformen beim Abnehmen helfen? 

Ja. Vorausgesetzt man isst gerne pflanzenbasiert, vermisst nichts und diese Art der Ernährung passt perfekt langfristig zur eigenen Persönlichkeit und Lebensphilosophie. Denn der Schlüssel zum neuen Wunschgewicht heißt “individuelle lebenslange Ernährungs- und Lebensstilumstellung” – und die kann sehr vielfältig sein.

Damit lassen sich dann etwa moderate 2 Kilogramm pro Monat gesund abnehmen. Bevor Sie starten, sollte ein „personal tabula rasa“ erfolgen: Stellen Sie einmal Ihr bisheriges Leben gründlich und komplett auf den Kopf, um sich selbst und Ihr eigenes Ich intensiv zu durchleuchten: Wer bin ich, warum sehe ich so aus, was will ich und was will ich nicht (mehr) in meinem Leben sehen? Zum Abnehmen muss man auch nicht zwangsläufig Kalorien zählen. Wenn Sie das Projekt Gewichtsreduktion jetzt noch angehen möchten. Hier finden Sie alles, was Sie wissen müssen: “Strandfigur bis zum Sommer! So starten Sie jetzt noch mit dem Abnehmen” .

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