Dozent verunglimpft Glarner – «es ist ein Running Gag»

Ein Zürcher Politiker und Lehrbeauftragter der Uni Basel äusserte sich auf X beleidigend über den SVP-Politiker Andreas Glarner. Die Uni hat damit kein Problem.

David Garcia Nuñez leitet an der Universität Basel den Innovations-Focus Geschlechtervarianz und ist in dieser Eigenschaft auch Lehrbeauftragter am Institut für Gesellschaftswissenschaften. Der Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie ist spezialisiert auf Transgender-Fragen und in dieser Eigenschaft auch eine beliebte Zielscheibe für genderkritische Personen aus vornehmlich rechten Kreisen, die ihn «ständig verunglimpfen und beleidigen».

Am 17. Oktober griff aber Garcia Nuñez zum verbalen Zweihänder und bezeichnete SVP-Nationalrat Andreas Glarner auf X als «Ar***loch der Nation» und «Sch****typ». Auf «Inside Paradeplatz» thematisierte Journalist David Klein den Post am Freitag und stellt die Frage, ob es von der Uni-Leitung geduldet werde. Gegenüber Klein soll die Uni sich um eine klare Stellungnahme gedrückt haben, behauptet dieser.

Uni hat kein Problem mit dem Post

Auf Anfrage von 20 Minuten schreibt Uni-Sprecher Matthias Geering: Die Äusserung habe David Garcia Nuñez schon vor längerer Zeit gemacht, und zwar in seiner Rolle als Gemeinderat der Alternativen Liste Zürich. Auf X deklariere er explizit, dass er sich als AL-Co-Fraktionspräsident und als Privatperson äussere. «Solange sich private Aktivitäten im Rahmen der rechtsstaatlichen Regeln bewegen, sieht die Universität keinen Anlass, Dozierende in ihrer Meinungsäusserung einzuschränken», so Geering.

Sein Amt als Zürcher Gemeinderat für die AL sei ein sehr wichtiger Aspekt seiner Biografie, der von «Inside Paradeplatz» nirgends erwähnt werde, sagt Nuñez. «Meine Aussagen zeigen zweifelsohne eine gewisse politische Härte, die nicht unabhängig von Herrn Glarners damaliger Tat gewertet werden kann», erklärt er. Nuñez spricht damit auf Glarners Angriffe auf die Basler Grünen-Nationalrätin Sibel Arslan an. «Ich bereue nichts. Heutzutage würde ich noch zusätzlich erwähnen, dass Herr Glarner ein ‹Gaga-Rechtsextremist› ist», schiebt Garcia Nuñez nach.

Glarner reagierte überhaupt nicht

Die Uni Basel habe mit ihm dennoch das Gespräch gesucht, bei dem er den Kontext des Posts geklärt habe, so Garcia Nuñez. Dabei sei er darauf hingewiesen worden, dass solche Posts zwar nicht verboten seien, aber schnell falsch verstanden werden könnten. Andreas Glarner habe im Übrigen gar nicht auf den Post reagiert.

Glarner, so zeigt ein Blick auf dessen X-Profil, kokettierte auf X auch schon offensiv mit einer «Blick»-Schlagzeile, in der die Worte «Jetzt bin ich das Ar***loch» wiedergegeben wurden. «Das Zitat ist ein Running Gag», so Garcia Nuñez.