Am Montagmittag erfolgte der Spatenstich für das neue Klinikum 2 des Basler Unispitals. Während das Spital baut, debattiert die Politik über die Finanzierung.
So soll das neue Klinikum 2 dereinst aussehen.
Der Dauerregen vermochte die Laune von Lukas Engelberger nicht zu trüben: Am Montagmittag wandte sich der sichtlich gut gelaunte Basler Regierungsrat an die honorige Gästeschar, die sich im Zentrum für Lehre und Forschung des Basler Unispitals (USB) versammelt hatte, um den Spatenstich für den Neubau des Klinikums 2 zu feiern.
«Der Spatenstich ist ein wichtiger Meilenstein für das Spital und das Gesundheitswesen der Region», sagte Engelberger. Mit dem Neubau des Klinikums 2 entlang des Petersgrabens tritt ein Milliardenprojekt in die nächste Phase: In den kommenden sechzehn Jahren will das Universitätsspital seine Infrastruktur umfassend neu und ausbauen.
Setzen an zum Spatenstich: Regierungsrat Lukas Engelberger (4. v.r.) und Spitaldirektor Werner Kübler (3. v.r.).
Neben dem Klinikum 2 ist auch ein komplett neues Klinikum 3 entlang der Schanzenstrasse geplant. Die Kosten für diesen Campus Gesundheit werden auf rund 1,7 Milliarden Franken veranschlagt.
Zweifel an Finanzierbarkeit
Ob der Campus am Ende tatsächlich in diesen Dimensionen realisiert wird, ist allerdings noch unklar. Die Politik debattiert zurzeit noch über die Finanzierung. Ursprünglich betrug die Kostenschätzung «nur» 1,4 Milliarden Franken. Im September 2023 gab der Regierungsrat bekannt, dass er dem USB zusätzlich ein Darlehen von 300 Millionen gewähren möchte, um die erwarteten Mehrkosten abzusichern. Das Geschäft ist im Grossen Rat hängig. Noch steht das Plazet des Parlaments aus.
Die vorberatende Bau- und Raumplanungskommission hatte zuvor Zweifel daran geäussert, dass das USB die Milliardeninvestition tatsächlich stemmen kann. Spitalneubauten sorgen zurzeit in der ganzen Schweiz für Diskussionen. Das Problem: Viele Spitäler erwirtschaften schlicht zu wenig Gewinn, um ihre Neubauten selber zu finanzieren. Letztes Jahr musste die Basler Regierung auch beim neuen Felix-Platter-Spital knapp 100 Millionen Franken einschiessen.
Zudem sind in Basel-Stadt und Baselland politische Vorstösse hängig, die eine enger abgestimmte Planung des Unispitals und des Kantonsspitals Baselland (KSBL) oder gar eine Neuauflage der gescheiterten Spitalfusion von 2019 fordern. Denn auch das KSBL plant grössere Investitionen, unter anderem auf dem Bruderholz.
Bau des Klinikums 2 ist fix
Am Bau des Klinikums 2 werden all diese hängigen Geschäfte allerdings nichts mehr ändern. Der Bebauungsplan wurde bewilligt, die Baubewilligung liegt vor, und die Bagger sind bereits aufgefahren. Die politischen Interventionen werden, wenn schon, höchstens an den Dimensionen des geplanten Klinikums 3 oder den diversen kleineren Nebenbauten noch etwas ändern können. Der Bebauungsplan des Klinikums 3 muss erst noch durch das Parlament.
Gesundheitsdirektor Lukas Engelberger zeigte sich im Gespräch mit der BaZ gleichwohl überzeugt davon, dass der Campus Gesundheit in der geplanten Form realisiert wird: «Das Unispital spielt eine zentrale Rolle in der Gesundheitsversorgung der Region. Daran wird sich so schnell nichts ändern.» Ein Spital wie das USB sei «systemrelevant». Entsprechend seien auch die Ausbauschritte sinnvoll und notwendig.
Allenfalls werde man die Modi der Finanzierung überprüfen müssen. Momentan ist vorgesehen, dass das USB 900 Millionen Franken an Fremdkapital benötigt und den Rest via Eigenmittel sowie das erwähnte Darlehen des Kantons finanziert.
Vorderhand freuen sich die Verantwortlichen aber darüber, dass es beim Klinikum 2 vorwärtsgeht: «Der neue Campus Gesundheit wird uns und den kommenden Generationen zum Stolz gereichen», sagte Spitaldirektor Werner Kübler anlässlich des Spatenstichs. Das Projekt stelle die Gesundheitsversorgung der Region auf Jahrzehnte hinaus sicher.
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