Wegen Zuckerdeklaration: In deinem Smoothie ist fast nur Apfelsaft

Smoothie-Hersteller werben mit Ananas, Passionsfrucht und Orange. Die Hauptzutat ist aber fast immer Apfelsaft.

«Du denkst, du trinkst einen gesunden Smoothie, dabei besteht er zu 90 Prozent aus Apfelsaft.» Das schreibt die Zeitung «Daily Mail», die auflistet, was wirklich in Smoothie-Marken wie Innocent und Pret enthalten ist.

Ananas, Passionsfrucht oder Orange? Apfelsaft!

Auch Smoothies, die mit Ananas, Orangen und Passionsfrüchten werben, sind laut Bericht hauptsächlich aus Apfelsaft. Die Zeitung spricht von «Applejuiceification» und nimmt auf diesen Beitrag auf X Bezug:

Die nachfolgenden Tweets zeigen folgende Smoothies von Innocent:

Innocent gehört Coca-Cola, die Smoothies sind auch in der Schweiz erhältlich. Der abgebildete Energise-Drink kostet zum Beispiel bei Coop 4.30 Franken, wer zwei Stück kauft, erhält gerade 20 Prozent Rabatt. Hier der Apfelsaftgehalt weiterer Smoothies, die in der Schweiz erhältlich sind:

Die Daily Mail nennt zusätzlich folgende Smoothies:

«Ohne Zuckerzusatz» heisst oft mit Süssungsmitteln

Die Hersteller nutzen Apfelsaft aber nicht nur, weil er günstiger ist als die angegebenen Zutaten, wie «Daily Mail» schreibt. Apfelsaft enthalte mit zehn Gramm pro 100 Milliliter auch sehr viel Zucker, ähnlich viel wie Coca-Cola. Nutzen die Hersteller aber Apfelsaft statt richtigem Zucker, können sie sagen, ihre Produkte enthielten keinen hinzugefügten Zucker.

Einige Hersteller setzen auf Apfelsaft, weil die Smoothies sonst zu säuerlich seien. «Der Nachteil für den Verbraucher besteht darin, dass er ein Produkt erhält, das viel Zucker enthält, aber nur einen Teil des Nährwerts hat, den er beim Verzehr der ganzen Frucht erhalten würde», so «Daily Mail». Innocent sagt gegenüber der Zeitung, man sei nicht die einzige Marke, die Apfelsaft nutze, die ganze Branche mache das so. Die «British Soft Drinks Association» bestätigt das und spricht davon, dass der Apfelsaft helfe, den Geschmack zu verfeinern.

Lieber gleich die ganze Frucht essen

Zur Vorsicht rät die Ernährungsexpertin Christine Brombach von der ZHAW. Es sei besser, Vitamine und Mineralstoffe durch Lebensmittel zu decken und die in Früchten und Gemüse enthaltenen gesunden Nährstoffe als Ganzes und in unverarbeiteter Form aufzunehmen. Bei gesüssten Getränken empfiehlt sie nicht mehr als eine Portion pro Tag.