Niederlassungen in Rhein-Main schweigen rund um möglichen Verkauf

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Könnte verkauft werden: Zur Zukunft der Mercedes-Niederlassung Frankfurt/Offenbach ist noch nichts bekannt – die Geschäftsleitung möchte sich nicht hinsichtlich eines möglichen Verkaufs äußern.

Wird Mercedes-Benz bald keine eigenen Autohäuser mehr betreiben? Der Automobilhersteller erwäge einen Verkauf seiner Vertriebsniederlassungen, sagte ein Mercedes-Sprecher am Montag und bestätigte damit verschiedene Medienberichte. Die Überlegungen beträfen etwa 80 Autohäuser mit rund 8000 Mitarbeitern.

Eingeschlossen sind auch die Mercedes-Niederlassungen Frankfurt/Offenbach und Hanau, Darmstadt, Dieburg und Mainz, die zum Niederlassungsverbund Rhein-Main-Neckar gehören. Die Frage, was ein Verkauf für diese Dependancen bedeuten könnte, blieb unbeantwortet – man werde dazu keine Aussagen treffen, hieß es auf F.A.Z.-Anfrage aus der Niederlassung Frankfurt. Auch auf ein schriftliches Gesuch reagierte die Geschäftsleitung nicht.

Bedeckt hält sich derweil auch der hessische Landesverband des Kraftfahrzeug-Gewerbes. „Es gibt eine erste Verlautbarung, dass 80 Standorte – wahrscheinlich im Bieterverfahren – an den Mann gebracht werden sollen. Aber wir haben noch zu wenig Mitteilung vom Hersteller bekommen, um zu sagen, welche Konsequenzen das wohl hat“, sagte der Pressesprecher des Landesverbandes. „Von unserer Seite aus ist es für ein Statement zu früh. Der Raum für Spekulationen ist noch sehr groß. Wir können auch noch nicht sagen, welche Hintergründe das hat, und müssen abwarten, wie sich der Hersteller positioniert.“

Auf der Internetseite der Fachzeitschrift „Auto Motor und Sport“ war am Freitag zumindest zu lesen, dass es keine Kündigungen gebe und für „alle tariflichen Angestellten in den Autohäusern“ die Beschäftigungssicherung bis Ende 2029 gelte.

„Mögliche Neuausrichtung“ aus „Position der Stärke“

Auch der Stuttgarter Hersteller beschwichtigte auf Nachfrage. „Der physische Handel ist und bleibt eine zentrale Säule für den Erfolg von Mercedes-Benz. Um auch im Zeitalter der Digitalisierung und Elektromobilität das beste Kundenerlebnis zu bieten, optimieren wir die traditionellen Vertriebsstrukturen kontinuierlich.“

In anderen Ländern sei das bereits geschehen: „Nach sehr guten Erfahrungen in verschiedenen europäischen Märkten prüfen wir nun auch in Deutschland, wie wir unsere konzerneigenen Niederlassungen eigenständiger aufstellen können – dabei ist auch ein Verkauf an erfahrene und renommierte Händlergruppen nicht ausgeschlossen“, heißt es. Man wolle den Erfolg des Vertriebs bewahren. Jede Niederlassung werde individuell unter die Lupe genommen.

Die „mögliche Neuausrichtung“ geschehe aus „einer Position der Stärke“ heraus, schreibt Mercedes zudem, die konzerneigenen Niederlassungen seien profitabel. Im Falle von Gesprächen mit potentiellen Käufern werde nur in den engeren Kreis kommen, wer „alle Voraussetzungen für den bestmöglichen Betrieb eines Autohauses nachweisen kann“, so der Pressesprecher. „Wir zielen auf den Erhalt der Stellen in Deutschland ab, es ist eine enge Abstimmung mit dem Betriebsrat während des gesamten Prozesses geplant.“ Betriebsratschef Ergun Lümali hatte am Wochenende Widerstand gegen einen Verkauf der Niederlassungen angekündigt.

In zahlreichen europäischen Ländern hat Mercedes-Benz nach eigenen Angaben bereits Betriebe an unabhängige Händler übergeben. Dort seien alle Betriebe weiterhin am Netz, „die Kunden sind hervorragend betreut, und die Belegschaft hat auch nach Betriebsübergang vertraglich vereinbarte Arbeitsplatzsicherheit“, so der Konzern.

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