Rücküberweisungen fließen in Essen und Bildung

rücküberweisungen fließen in essen und bildung

Migrantinnen und Migranten aus Afrika (Archivbild)

Rücküberweisungen von Migrantinnen und Migranten fließen vor allem in Essen, Arztbesuche und Bildung. „Es wird nicht gesehen, dass es ohne Migration und Rücküberweisungen tausende Dörfer nicht mehr gäbe“, sagte der deutsche Soziologe und Afrikakenner Olaf Bernau jetzt.

Damit bezog er sich unter anderem auf die aktuelle Asyl-Debatte, in der Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) Zahlungen an das Heimatland als „Missbrauch“ bezeichnete. „Wie kann Migration gut gestaltet werden zum beiderseitigen Vorteil?“, sollte stattdessen gefragt werden. Der Großteil der Zahlungen in die Heimatländer der Migrantinnen und Migranten fließe in Grundbedürfnisse, in „Saatgut, ein bisschen mehr Dünger, einen Ochsen, ein kleines landwirtschaftliches Gerät, etwas, das das Vorortbleiben der anderen absichert“, sagte der deutsche Soziologe Olaf Bernau zur Nachrichtenagentur APA.

Ein Drittel des Einkommens geht nach HauseIm Durchschnitt verdienen Migrantinnen und Migranten aus westafrikanischen Ländern 1040 Euro, wenn sie arbeiten. Davon geht ein Drittel nach Hause, wie es in der UNO-Studie „Scaling Fences“ heißt. „300 Euro ist für ein westafrikanisches Land wirklich viel“, sagte Bernau. „In (…) Ländern wie Mali oder Nigeria gibt es keine Renten-, Kranken- und Sozialversicherung, kein Arbeitslosengeld. Man ist auf wechselseitige Unterstützung angewiesen.“

Zwang, Asylantrag zu stellenDa es keine Möglichkeit gebe, als Arbeitsmigrantin oder Arbeitsmigrant nach Europa zu kommen, seien die Betroffenen gezwungen, einen Asylantrag zu stellen. Bernau schlägt stattdessen vor, das Schulsystem vor Ort in Westafrika zu unterstützen und jungen Menschen bereits früh eine Perspektive auf Einwanderungsmöglichkeiten zu geben. Das könnte an Sprach- und Vorbereitungskurse und Zusatzausbildungen vorab gekoppelt werden. „Dann wird es immer noch welche geben, die das Auswahlverfahren nicht schaffen und sich auf den Weg machen, aber weit weniger. Niemand hat außerdem Lust, sein Leben zu riskieren“, ist Bernau überzeugt.

Laut der Internationalen Organisation für Migration (IOM) bleiben 97,5 Prozent der Westafrikanerinnen und Westafrikaner in ihrem Geburtsland. Von den restlichen 2,5 Prozent gehen zwei Drittel in die Nachbarländer, ein Drittel nach Nord- und Zentralafrika, in die USA und auch nach Europa.

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