Perez will Zweijahres-Vertrag: Horner und Marko treten auf die Bremse

Helmut Marko hat Sergio Perez einen neuen Vertrag in Aussicht gestellt – doch so schnell, wie der Mexikaner gerne Klarheit hätte, wird daraus wohl nichts

perez will zweijahres-vertrag: horner und marko treten auf die bremse

Marko, Horner und Perez haben aktuell viel zu besprechen

Da hat es jemand plötzlich ganz eilig: Sergio Perez will nicht nur auf der Strecke schnell ins Ziel kommen, sondern aktuell auch daneben – mit seiner Unterschrift unter einem neuen Red-Bull-Vertrag.

Bereits zum Auftakt des China-Wochenendes hatte sich Perez von der momentanen Fluktuation auf dem Fahrermarkt beeindruckt gezeigt und eingestanden: “Die Dinge bewegen sich früher als ich es gerne hätte.” Die Konsequenz daraus lautet für Perez in Bezug auf seine eigene Zukunft: “Ich glaube, dass es wichtig ist, nicht zu lange zu warten.”

Im Interview mit ESPN prescht der Mexikaner nun voran und drückt abermals auf die Tube: “Ich denke, es wird eine Frage von ein paar Wochen sein, bis ich meine Zukunft kenne.” Auch in Sachen Vertragslaufzeit hat der 34-Jährige schon klare Vorstellungen und setzt Red Bull damit unter Druck: “Ich denke, es macht sehr viel Sinn, dass mein nächster Vertrag mindestens zwei Jahre läuft, weil sich die Regeln für 2026 stark ändern.”

¿pbshowheroespb¿Perez erklärt: “Ich denke, es macht für das Team heutzutage keinen Sinn, einen Fahrer für ein Jahr unter Vertrag zu nehmen und dann die Tür offen zu lassen, oder? Vor allem im nächsten Jahr, in der Mitte des Jahres, wird es viel Entwicklungen geben, deshalb ist es wichtig, Teil eines langfristigen Projekts zu sein.”

Allein: Ganz so einfach, wie Perez sich seine Verlängerung mit Red Bull vorstellt, wird es wohl nicht. Sowohl Red-Bull-Teamchef Christian Horner, als auch Motorsportberater Helmut Marko bremsen ihren Mexikaner am Freitag prophylaktisch gleich mal ein.

Markos Nebensatz mahnt zur Vernunft

Zwar hatte Marko dem Nummer-2-Piloten des Teams bei Beibehaltung der aktuellen Leistung erst kürzlich ein neues Arbeitspapier ins Schaufenster gestellt, der Grazer legt Perez aber zwischen den Zeilen trotzdem eine demütige Herangehensweise an die Verhandlungen nahe:

“Solange ‘Checo’ in so einer guten Form wie jetzt fährt, und er mit vernünftigen Konditionen für eine Verlängerung kommt, spricht eigentlich nix gegen ihn”, bestätigt Marko gegenüber oe24. Ums Geld drehe es sich bei der im Halbsatz angemahnten Vernunft weniger, “tatsächlich bringt er sogar mexikanische Sponsoren mit”, so Marko, der präzisiert: “Bei seinen Forderungen geht es eher um die Vertragsdauer.”

Teamchef Horner indes will sich mit Inhalten noch gar nicht befassen, dem Briten geht es aktuell ohnehin deutlich zu schnell mit der Bewegung auf dem Fahrermarkt – auch in Bezug auf Perez: “Nicht sehr bald, fürchte ich”, wiegelt der Brite auf die Frage, wann Red Bull seine Fahrerpaarung für 2025 bestätigt, vielsagend ab.

“Es ist unglaublich, dass wir bei Rennen fünf sind und es schon so viel Gerede über die Fahrer für nächstes Jahr gibt”, sagt Horner, ohne Perez damit unnötig in Aufruhr versetzen zu wollen: “Wir sind sehr zufrieden mit unseren beiden Fahrern, aber wir müssen eine finale Entscheidung über unser Line-up erst viel später im Jahr treffen”, begründet er.

“Max hat natürlich einen langfristigen Vertrag, ‘Checos’ läuft aus, aber er ist bisher außerordentlich gut gefahren diese Saison”, lobt der Teamchef. Warum das so sei, darauf kann sich Horner einen kleinen Scherz nicht verkneifen: “Wahrscheinlich weil sein Vertrag ausläuft”, lacht der Brite.

Dabei attestiert Horner Perez sehr wohl einen Leistungssprung: “Er hat über den Winter hart gearbeitet und seine Herangehensweise an die Rennwochenenden leicht geändert. Und er war sehr nah dran in den Rennen bisher.” Perez konzentriere sich nun mehr auf sich selbst und weniger auf Verstappen, verrät der Teamchef.

Fliegt Perez dieser Steilpass um die Ohren?

“Beide kriegen das gleiche Equipment und ‘Checo’ hat hinter den Kulissen sehr hart gearbeitet, er hat viele Stunden im Simulator investiert und beim Ansatz, wie er ins Wochenende geht, zum Beispiel auch beim Set-up, hat er sich seinem Teamkollegen angenähert. Er strengt sich an und ist einige gute Rennen gefahren dieses Jahr”, lobt Horner.

Vor diesem Hintergrund hat der Brite auch Verständnis für seinen Schützling: “Natürlich würde Sergio am liebsten morgen schon etwas verkünden, aber wir sind als Team nicht wirklich in Eile, sondern in der glücklichen Position, dass viele Fahrer gerne für dieses Team fahren würden.”

Horner räumt zwar ein, dass man auch die anderen verbliebenen Optionen am Markte evaluieren werde, dennoch beschwichtigt er: “Wir sind zufrieden mit der Paarung, die wir haben. Wir wollen nur sicherstellen, dass das Level an Konstanz erhalten bleibt, mit dem ‘Checo’ die Saison begonnen hat.”

Heißt übersetzt: Den druckvollen Pass, den Perez in Schanghai in Richtung seines Teams geschlenzt hat, haben ihm Horner und Marko umgehend mit mindestens genauso viel Effekt zurückgespielt – und damit erstmal wieder etwas Dringlichkeit aus Red Bulls Fahrerfrage genommen.

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