Trump wirft Biden „Verschwörung“ gegen die USA vor – und liegt in Wahlumfrage vorne

Umfragen in den USA sehen Donald Trump derzeit in der Favoritenrolle: 48 Prozent der Wähler würden sich aktuell für den Ex-Präsidenten entscheiden. Der verschärft unterdessen seine Attacken gegen Amtsinhaber Joe Biden und beschimpft den Demokraten als Staatsfeind.

trump wirft biden „verschwörung“ gegen die usa vor – und liegt in wahlumfrage vorne

Ex-Präsident Donald Trump AP/Alex Brandon

Der frühere US-Präsident Donald Trump hat seine Rhetorik beim Thema Migration noch einmal verschärft. Trump beschuldigte US-Präsident Joseph „Joe“ Biden am Samstag bei einem Wahlkampfauftritt, eine Verschwörung zum Sturz der Vereinigten Staaten von Amerika zu betreiben. Biden unterstütze jeden Tag ausländische Feinde der USA, sagte der Ex-Präsident in Greensboro im Staat North Carolina.

„Bidens Verhalten an unserer Grenze ist nach jeder Definition eine Verschwörung zum Umsturz der Vereinigten Staaten von Amerika“, sagte Trump. „Biden und seine Komplizen wollen das amerikanische System zum Einsturz bringen, den Willen der tatsächlichen amerikanischen Wähler aushebeln und eine neue Machtbasis schaffen, die ihnen für Generationen die Kontrolle gibt.“

„Traurig“ nennen die Demokraten diese Aussagen

Bei einem Auftritt in Virginia griff Trump wenig später eine rassistische Verschwörungserzählung auf, wonach die Demokraten illegale Einwanderung fördern, um den Einfluss der weißen Wähler zu schwächen. „Sie versuchen, sie zu verpflichten, damit sie bei der nächsten Wahl wählen gehen“, sagte er über die Demokraten und Migranten.

Bidens Wahlkampfsprecher Ammar Moussa erklärte zu den Äußerungen des Ex-Präsidenten: „Wieder einmal versucht Trump, das amerikanische Volk von der Tatsache abzulenken, dass er das fairste und härteste Grenzsicherungsgesetz seit Jahrzehnten gekippt hat, weil er glaubte, es würde seiner Kampagne helfen. Traurig.“

Ganz falsch zu liegen scheint der Herausforderer mit seiner markigen Rhetorik womöglich nicht. Wenige Tage vor dem Höhepunkt der US-Präsidentschaftsvorwahlen sagt eine aktuelle Umfrage Ungemach für Amtsinhaber Joe Biden voraus: Der am Samstag veröffentlichten Erhebung im Auftrag der „New York Times“ zufolge würde derzeit eine Mehrheit der registrierten Wähler für den republikanischen Ex-Präsidenten Donald Trump stimmen. In der landesweiten Umfrage sagten 48 Prozent der Teilnehmer, sie wollten Trump wählen, für Biden sprachen sich lediglich 43 Prozent aus.

Nur jeder vierte Befragte war der Ansicht, dass sich die USA derzeit in die richtige Richtung entwickeln. Mehr als doppelt so viele sagten, Bidens Politik habe ihnen eher geschadet als geholfen. Der Umfrage zufolge ging zudem in zwei üblicherweise verlässlich für die Demokraten stimmenden Wählergruppen die Unterstützung für Biden zurück, nämlich bei nicht-weißen Wählern und einfachen Arbeitern.

Trump macht Punkte bei nicht-weißen Arbeitern

Der Umfrage zufolge wollen 97 Prozent derjenigen Wähler, die 2020 Trump ihre Stimme gaben, ihn erneut wählen. Bei Biden sind dies nur 83 Prozent, zehn Prozent der einstigen Biden-Wähler setzen laut Umfrage diesmal auf Trump.

Auffällig ist ein dramatischer Rückgang der Unterstützung für Biden in der Gruppe der weniger gut gebildeten einfachen Arbeiter nicht-weißer Hautfarbe: Lag der Demokrat in dieser Wählergruppe vor vier Jahren noch rund 50 Prozentpunkte vor Trump, ging sein Vorsprung auf jetzt nur noch sechs Prozentpunkte zurück.

Auch bei einem eher hypothetischen Duell Biden vs. Nikki Haley hätten die Republikaner die Nase vorn: Würde Haley, die in den parteiinternen Vorwahlen derzeit deutlich hinter Trump liegt, Präsidentschaftskandidatin sein, würden sich 45 Prozent der registrierten Wähler für Haley entscheiden und 35 Prozent für Biden.

Am Dienstag, dem „Super Tuesday“, finden in den USA Vorwahlen in 15 Bundesstaaten statt, darunter in den bevölkerungsreichsten US-Staaten Kalifornien und Texas. In fast allen dieser Bundesstaaten halten sowohl die Demokraten als auch die Republikaner ihre Abstimmungen ab.

Für die Umfrage hat das Institut Siena College im Auftrag der „New York Times“ 980 registrierte Wähler in den ganzen USA telefonisch zwischen dem 25. udn 28. Februar befragt. Die statistische Fehlertoleranz wird mit 3,5 Prozentpunkten angegeben.

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