Red Bull: Warum der Verkauf an Jugendliche verboten wird

red bull: warum der verkauf an jugendliche verboten wird

In Energydrinks steckt nicht nur ordentlich Koffein, sondern auch viel Zucker.

Für viele gelten sie als Wachmacher oder Kaffeeersatz: Energydrinks wie Red Bull, Monster & Co. Nicht nur bei Erwachsenen, sondern auch bei Jugendlichen erfreuen sich die koffeinhaltigen Getränke zunehmender Beliebtheit. Weltweit sind sie ein Milliardenmarkt. Doch gesundheitlich sind sie nicht unumstritten.

Zum Schutz von Jugendlichen hat Polen seit Jahresbeginn nun per Gesetz ein Verkaufsverbot für diese Getränke für Menschen unter 18 Jahren verhängt – als drittes Land in der Europäischen Union nach Lettland und Litauen.

In Deutschland warnen Ärzte und Verbraucherschützer seit langem vor gesundheitlichen Risiken der Koffein-Drinks – allerdings ohne Konsequenzen. Die Verbraucherschutzorganisation Foodwatch fordert nach der Einführung in Polen nun ebenfalls eine Altersgrenze ab 18 Jahren für den Verkauf von Energydrinks in Deutschland.

Red Bull: Das fordern Verbraucherschützer für Deutschland

„Polen nimmt die eindringlichen Warnungen der Wissenschaft ernst und macht das einzig Richtige: Red Bull und Co. gibt’s erst ab 18. In Deutschland hingegen dürfen die gefährlichen Wachmacher weiter uneingeschränkt an Kinder und Jugendliche verkauft werden“, sagte Luise Molling von Foodwatch. Die Verbraucherorganisation forderte Bundesernährungsminister Cem Özdemir (Grüne) auf, auch in Deutschland einen Verkaufsstopp an Minderjährige umzusetzen.

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In Deutschland ist bislang lediglich der Koffeingehalt in Erfrischungsgetränken gesetzlich geregelt: Pro 100 Milliliter dürfen 32 Milligramm enthalten sein. Bei einer marktüblichen Dosengröße entspricht dies 160 Milligramm – und damit etwa doppelt so viel wie eine Tasse Kaffee. Zudem müssen bei Getränken mit mehr als 15 Milligramm Koffein pro 100 Milliliter mit einem Warnhinweis versehen werden: „Erhöhter Koffeingehalt. Für Kinder und schwangere oder stillende Frauen nicht empfohlen.“

Wer zu häufig oder in zu hohen Dosen Koffeinbrausen trinkt, muss mit gesundheitlichen Risiken rechnen. Energydrinks werden unter anderem mit Herzrhythmusstörungen, Krampfanfällen und Angstzuständen in Verbindung gebracht, berichtet Foodwatch. Die Gesellschaft der Europäischen Kinderkardiologen sowie die Weltgesundheitsorganisation und der Verbraucherzentrale Bundesverband sprechen sich deshalb seit Jahren für eine Altersgrenze aus.

Red Bull: So viel Zucker steckt in Energydrinks

Die Energydrinks enthalten nicht nur viel Koffein, sondern auch extrem viel Zucker. Eine 0,5-Liter-Dose des Getränks enthält laut Verbraucherzentrale rund 60 Gramm Zucker – also umgerechnet 20 Stück Würfelzucker. Dies begünstige die Entstehung vieler Krankreiten wie Übergewicht und Diabetes und sei zudem schädlich für die Zähne.

Der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) zufolge greifen 68 Prozent der Jugendlichen in der EU zu den Getränken. Jeder vierte junge Konsument trinke laut EFSA drei oder mehr Dosen auf einmal und überschreite damit selbst die für Erwachsene maximal empfohlene Koffein-Dosis von 200 Milligramm. Auch das Bundesinstitut für Risikobewertung warnt, dass zehn Prozent der Kinder und Jugendlichen in Deutschland zu bestimmten Gelegenheiten hohe Mengen Energydrinks von einem Liter und mehr auf einmal zu sich nehmen, so Foodwatch.

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