„Kann innerhalb einer Nanosekunde passieren“: Deutscher Ex-Minister warnt vor Putin-Eskalation

„kann innerhalb einer nanosekunde passieren“: deutscher ex-minister warnt vor putin-eskalation

Der russische Präsident Wladimir Putin am 24. Januar bei einem Treffen im Kreml in Moskau. Die Sorge vor einem russischen Angriff auf NATO-Gebiet ist groß.

Attackiert Putin eines Tages die NATO? In jenen Ländern, die direkt oder indirekt an Russland grenzen, hält man die Gefahr jedenfalls für real. Nachdem Putin auch dem Baltikum gedroht hat, wollen Estland, Lettland und Litauen nun ihre Grenzen mit Hunderten Bunkern sichern.

„Ich glaube nicht, dass das Glück zu denen ins Haus kommt“, hieß es von Putin mit Blick auf Lettland. Zuvor hat der Präsident auch gegen Schweden und Finnland den Ton verschärft, seitdem die Länder der NATO beitreten wollen.

Pistorius: „Müssen einkalkulieren, dass Putin ein NATO-Land angreift“

Auch Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) erklärte jüngst gegenüber dem „Tagesspiegel“: „Wir müssen einkalkulieren, dass Wladimir Putin eines Tages sogar ein Nato-Land angreift.“ Und: „Unsere Experten rechnen mit einem Zeitraum von fünf bis acht Jahren, in dem das möglich sein könnte.“

Dieser Ansicht ist offenbar auch der ehemalige Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg. Er fand im Interview mit „Bild“ drastische Worte für einen möglichen russischen Angriff.

„Also, bei Putin muss man mit allem rechnen und dass der am Ende des Tages oftmals einen Scheiß auf irgendwelche Abmachungen gibt, haben wir oftmals in der Historie erleben dürfen“, erklärt Karl-Theodor zu Guttenberg.

Karl-Theodor zu Guttenberg: „Bei Putin muss man mit allem rechnen“

Man dürfe ihm daher auf keinen Fall entgegenkommen und ihm keineswegs Gebiete in der Ukraine überlassen, wie es Befürworter von Friedensverhandlungen fordern. Sonst nämlich sei die Gefahr groß, dass Putin das Gefühl bekommt, „ich kann einfach durch pure Aggression letztlich Siege nach Hause bringen“.

Der CSU-Politiker warnt: „Dann kann es natürlich gut sein, dass dann der ‚Geschmack des Blutes‘ nach mehr ruft.“

Hier bei unserer Umfrage mitmachen:

Die NATO indes übt mit einem Großmanöver für den Ernstfall, auch die Bundeswehr ist beteiligt. Die Vorbereitung findet der Ex-Verteidigungsminister „richtig und gut“.

Seiner Meinung nach sei es „unsere verdammte Pflicht, uns darauf inhaltlich, aber über die Inhalte hinaus auch tatsächlich vorzubereiten“, auch wenn die Wahrscheinlichkeit eines Putin-Angriffs nur „bei fünf Prozent oder bei zehn Prozent“ liege.

„Innerhalb einer Nanosekunde können sich Gewichte dramatisch verschieben“

Karl-Theodor zu Guttenberg weiter: „Die Welt ist nun eine, wo sich innerhalb einer Nanosekunde Gewichte dramatisch verschieben können.“

Er selbst halte es gar für denkbar, dass Putin Raketen auf mitteleuropäische Städte abfeuert, wenn „sich plötzlich Nato-Truppen auf ukrainischem Gebiet befinden und proaktiv gegen russische Truppen kämpfen und möglicherweise auch letztlich über die ukrainischen Grenzen auf russischem Boden kämpfen“.

Ein wenig wahrscheinliches Szenario, allerdings müsse man sich damit beschäftigen, dass es eben eintreten könnte.

Am NATO-Manöver „Steadfast Defender“ beteiligen sich alle 31 NATO-Verbündeten sowie der Beitrittsanwärter Schweden. Die NATO plant mehr als 50 Schiffe einzusetzen, darunter auch Flugzeugträger. Über 80 Kampfjets, Hubschrauber und Drohnen sollen zum Einsatz kommen sowie mindestens 1.100 Kampffahrzeuge, darunter 133 Panzer. Das Szenario der Übung: Ein russischer Angriff auf alliiertes Territorium, der zum Ausrufen des sogenannten Bündnisfalls nach Artikel 5 des Nato-Vertrags führt.

News Related

OTHER NEWS

Ukraine-Update am Morgen - Verhandlungen mit Moskau wären „Kapitulationsmonolog" für Kiew

US-Präsident Joe Biden empfängt Wolodymyr Selenskyj im Weißen Haus. Evan Vucci/AP/dpa Die US-Regierung hält Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland zum jetzigen Zeitpunkt für „sinnlos”. Bei einem Unwetter in Odessa ... Read more »

Deutschland im Wettbewerb: Subventionen schaden dem Standort

Bundeskanzler Olaf Scholz am 15. November 2023 im Bundestag Als Amerikas Präsident Donald Trump im Jahr 2017 mit Handelsschranken und Subventionen den Wirtschaftskrieg gegen China begann, schrien die Europäer auf ... Read more »

«Godfather of British Blues»: John Mayall wird 90

John Mayall hat Musikgeschichte geschrieben. Man nennt ihn den «Godfather of British Blues». Seit den 1960er Jahren hat John Mayall den Blues geprägt wie nur wenige andere britische Musiker. In ... Read more »

Bund und Bahn: Einigung auf günstigeres Deutschlandticket für Studenten

Mit dem vergünstigten Deutschlandticket will Bundesverkehrsminister Wissing eine junge Kundengruppe dauerhaft an den ÖPNV binden. Bei der Fahrkarte für den Nah- und Regionalverkehr vereinbaren Bund und Länder eine Lösung für ... Read more »

Die Ukraine soll der Nato beitreten - nach dem Krieg

Die Ukraine soll nach dem Krieg Nato-Mitglied werden. Die Ukraine wird – Reformen vorausgesetzt – nach dem Krieg Mitglied der Nato werden. Das hat der Generalsekretär des Militärbündnisses, Jens Stoltenberg, ... Read more »

Präsidentin droht Anklage wegen Tod von Demonstranten

Lima. In Peru wurde eine staatsrechtlichen Beschwerde gegen Präsidentin Dina Boluarte eingeleitet. Sie wird für den Tod von mehreren regierungskritischen Demonstranten verantwortlich gemacht. Was der Politikerin jetzt droht. Perus Präsidentin ... Read more »

Novartis will nach Sandoz-Abspaltung stärker wachsen

ARCHIV: Das Logo des Schweizer Arzneimittelherstellers Novartis im Werk des Unternehmens in der Nordschweizer Stadt Stein, Schweiz, 23. Oktober 2017. REUTERS/Arnd Wiegmann Zürich (Reuters) – Der Schweizer Pharmakonzern Novartis will ... Read more »
Top List in the World