Absiedelung im Böhler-Unfallkrankenhaus ab Montag

absiedelung im böhler-unfallkrankenhaus ab montag

Absiedelung im Böhler-Unfallkrankenhaus ab Montag

Nach der Bekanntgabe der vorübergehenden Schließung des AUVA-Traumazentrums Wien-Brigittenau, des ehemaligen UKH Lorenz Böhler, wird scheinbar bereits am Montag mit der Absiedelung begonnen. Laut dem Wiener Fachgruppenvertreter der Österreichischen Gesellschaft für Unfallchirurgie, Heinz Brenner, wird etwa der OP-Bereich abgesiedelt und laut Plan mit einer “sukzessiven Reduktion” der Operationen begonnen. Für Montag würden eigentlich 17 OPs auf dem Plan stehen.

Ob die Operationen jetzt morgen alle planmäßig stattfinden, kann Unfallchirurg Brenner nicht sagen. “Wir wissen es nicht”, so der Mediziner zur APA. Es handelt sich sowohl um geplante, als auch um Akutpatienten, die sich an den Tagen zuvor verletzt haben. Auch im Büro von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) meldeten sich Patientinnen und Patienten, deren Operationen ohne Ersatz kurzfristig abgesagt wurden. Auch mit der Absiedelung der Intensivstation und des Vortragssaals sowie Kursraums soll morgen begonnen werden, wie auf einem per Mail an die Vorgesetzten des Spitals geschickten Plan steht, das der APA vorliegt. Auf Anfrage im Büro Hacker hieß es zur APA, eine Komplettabsiedelung ab morgen entspreche nicht der Vereinbarung, diese sei erst Ende des Monats vorgesehen.

Die stationären Leistungen des AUVA-Traumazentrums werden dann bis Jahresende im Traumazentrum Meidling und im AKH Wien erbracht. Wann und wo die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dann ihren Dienst antreten werden, ist ihnen nicht bekannt gemacht worden. “Ich hab meine Dienste für den März, mehr weiß ich nicht”, so Brenner. Morgen sollen die Kolleginnen und Kollegen bei einer Informationsveranstaltung alles weitere erfahren, wobei da ja schon mit der Absiedelung begonnen wird.

Am Sonntag meldete sich auch die AUVA erneut per Aussendung zu Wort und wies die Kritik – etwa von der Wiener Ärztekammer und von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) – zurück. “Die medizinische Versorgung ist, wie mit allen Beteiligten im Vorfeld abgestimmt, gewährleistet”, hieß es. Der Verwaltungsrat der AUVA habe in seiner Sitzung vom 28. Februar 2024 einstimmig die temporäre Verlagerung der stationären Leistungen des Traumazentrums Wien – Standort Brigittenau an den Standort Meidling und das AKH bis Ende 2024 -, sowie die Zusammenführung der Leistungen in Form einer Zwischenlösung ab Anfang 2025 in einem Interimsbau in der Brigittenau beschlossen.

Im Zuge der Generalsanierung des Traumazentrums habe nämlich im Juni 2023 mit der zuständigen Behörde eine grundsätzliche baurechtliche und brandschutztechnische Erörterung stattgefunden. Und dabei sei die Notwendigkeit einer Erhebung des Feuerwiderstands des bestehenden Stahl-Skelettbaus festgestellt worden, betonte die AUVA. “Seit Kenntnis des geschilderten Sachverhaltes wurden Sofortmaßnahmen eingeleitet, beispielsweise die Reduktion von Bettenbelegungen und die Bereitstellung von zusätzlichen Löschmitteln. Diese Maßnahmen sind zwar effektiv, aber letztlich nur provisorisch, weshalb die geordnete Verlagerung von Leistungen der nächste, notwendige Schritt ist.”

Für den Chirurgen Brenner ist eine Verlegung des Spitals in ein anderes Krankenhaus “völlig illusorisch”, sowohl aus rechtlichen alsauch aus Haftungsgründen. Zudem würden andere Spitäler mit anderem Equipment arbeiten. “Ich kenne die Instrumente nicht und ich kenne das Implantat nicht und soll dort eine Hüftprothese einsetzen”, sagte Brenner. “Das ist fahrlässig”, meinte der Chirurg. “Man gefährdet damit Patienten.”

In der Folge wurde von den Behörden u.a. die Aufforderung zur unverzüglichen Behebung der Mängel an der Beschichtung des Stahl-Skelettbaus ausgesprochen, betonte wiederum die AUVA. Und dies sei im laufenden Betrieb nicht realisierbar, so der Spitalsbetreiber. “Für den Fall, dass die auferlegten brandschutztechnischen Maßnahmen nicht entsprechend realisierbar bzw. nachweisbar sind, hat die Behörde festgestellt, dass der Betrieb raschestmöglich zu schließen ist und entsprechende Planungen seitens der AUVA dafür anzustellen sind”, hieß es in der Aussendung.

Und weiter: “Von Seiten der AUVA wurden entsprechende kompensatorische Maßnahmen getroffen. Dies gilt nicht nur für die Patientinnen- und Patientenversorgung, sondern auch für in Ausbildung stehende Kolleginnen und Kollegen. Aussagen, die Gegenteiliges zum Inhalt haben, sind weder faktenbasiert noch Bezug nehmend auf die daraus resultierende Versorgungswirksamkeit zutreffend.” Für weitere Fragen war die AUVA am Sonntag für eine Stellungnahme für die APA nicht erreichbar.

News Related

OTHER NEWS

Fix! Diese Personen bekommen bald mehr Geld aufs Konto

Fix! Diese Personen bekommen bald mehr Geld aufs Konto In der dritten Runde der Kollektivvertragsverhandlungen in der Sozialwirtschaft ist in der Nacht eine Einigung erzielt worden. Das sind die Details. ... Read more »

Sozialwirtschaft: KV-Abschluss nach 16 Stunden

++ THEMENBILD ++ PFLEGE / KRANKENPFLEGE / PFLEGEREGRESS / ALTENPFLEGE / GESUNDHEIT Einen Durchbruch hatte die dritte Runde der Kollektivvertragsverhandlungen für die Beschäftigten im privaten Pflege-, Gesundheits- und Sozialbereich (“Sozialwirtschaft Österreich”) ... Read more »

Struber: "Wir wissen, dass es bereits jetzt eine Entscheidung geben kann"

Red Bull Salzburg hat am Mittwoch ein schwieriges Auswärtsspiel bei Gruppenleader Real Sociedad zu bestreiten. Die Mozartstädter denken vor der Begegnung aber nicht an die Tabellenkonstellation. Gerhard Struber ruft dazu ... Read more »

Experten stehen vor Rätsel: Mysteriöse Alien-Kugel an Strand gefunden!

Alien-Kugel Die mysteriöse Metallkugel mit einem Durchmesser von etwa 1,5 Metern hat im Internet für heftige Spekulationen gesorgt. Die Polizei und die Anwohner einer japanischen Küstenstadt stehen vor einem Rätsel: ... Read more »

Feinstaub in Österreich: Richtwerte 2022 an allen Messstellen überschritten

Das Land Salzburg hat festgestellt, dass allein das kürzlich aufgehobene flexible Tempolimit 100 (IG-L Tempolimit) auf der Tauernautobahn (A10) den Stickoxidausstoß beim Pkw-Verkehr um 19 Prozent reduzierte. 2022 sind bei ... Read more »

„Wäre besser für uns, stärkere Gegner zu bekommen“

„Wäre besser für uns, stärkere Gegner zu bekommen“ Nach der erfolgreichen EM-Qualifikation und dem souveränen Auftritt gegen Deutschland hängen die Trauben in Österreich hoch. Bereits am Samstag wird darüber entschieden, ... Read more »

Gvardiol freut sich auf RB-Duell

Verteidiger Josko Gvardiol von Champions-League-Sieger Manchester City geht die Partie gegen seinen Ex-Klub RB Leipzig mit vollem Fokus an. Gvardiol freut sich auf RB-Duell Verteidiger Josko Gvardiol vom Champions-League-Sieger Manchester ... Read more »
Top List in the World