Krankenhausreform: Uniklinik Mainz setzt auf mehr ambulante Angebote

krankenhausreform: uniklinik mainz setzt auf mehr ambulante angebote

Der Reform-Motor ist an: Und das Universitätsklinikum Mainz tritt mit dem „Projekt zur Ambulantisierung“ auf das Gaspedal.

Wer sich heute beim Facharzt in Mainz um einen Termin für die medizinisch empfohlene Schilddrüsenkontrolle bemüht, sollte einen Jahreskalender 2025 zur Hand haben. So lange kann es im Einzelfall tatsächlich dauern, bis der zur Vorsorge bereite Kassenpatient an der Reihe ist. Freie Kapazitäten sind offensichtlich Mangelware im deutschen Gesundheitssystem, das – früher oder später – ja nun durch eine tiefgreifende Krankenhausreform geheilt werden soll.

Die Grundgedanke, einzelnen Häusern und Akteuren je nach Leistungsfähigkeit nur mehr bestimmte Aufgaben zu übertragen, ist nicht verkehrt. Allerdings lässt es sich nur schwer vorstellen, wie die von oben verordnete Zusammenarbeit von niedergelassenen Ärzten, ambulanten Medizinischen Zentren, Kreis- und Stadtkrankenhäusern sowie Universitätskliniken in der Praxis aussehen und vor allem wie es möglichst unbürokratisch funktionieren soll.

Die Zeichen der Zeit erkannt

Den Eindruck, dass die fortan auf deutlich mehr ambulante Angebote setzende Universitätsmedizin Mainz anderen etwas wegnehmen möchte, will der zum Jahresende aus dem Amt scheidende Vorstandsvorsitzende, Norbert Pfeiffer, zwar gar nicht erst aufkommen lassen.

Aber selbstverständlich stehen die einzelnen Einrichtungen im Wettbewerb: nicht nur, wenn es um Patienten und Einnahmen geht, sondern auch bei der Suche nach qualifizierten Pflegekräften und versierten Operateuren, die man braucht, um bestimmte Leistungen überhaupt anbieten zu können.

Die seit Jahren defizitär wirtschaftende Mainzer Uniklinik hat die Zeichen der Zeit erkannt und bereits ihr eigenes „Projekt zur Ambulantisierung“ gestartet. Angesichts der bis 2038 ohnehin geplanten Um- und Neubauten mit einem Volumen von 2,2 Milliarden Euro scheint sie für den Wettbewerb recht gut gerüstet. Offen sind aber noch viele Details. Zum Beispiel: ob sie künftig dann auch regelmäßige Schilddrüsenvorsorgeuntersuchungen anbieten will.

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