Gaza-Krieg: Netanjahu kündigt „gewaltigen“ Militäreinsatz in Rafah an – nach Abzug der Zivilisten

gaza-krieg: netanjahu kündigt „gewaltigen“ militäreinsatz in rafah an – nach abzug der zivilisten

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu bei einer Pressekonferenz

Trotz aller internationalen Warnungen vor einem israelischen Angriff auf Rafah im Süden des Gazastreifens hat der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu einen „gewaltigen“ Einsatz der israelischen Armee in der Stadt angekündigt. „Wir werden bis zum Sieg kämpfen und das umfasst einen gewaltigen Einsatz auch in Rafah, nachdem wir der Zivilbevölkerung erlauben, das Kampfgebiet zu verlassen“, erklärte Netanjahu am Mittwoch auf Hebräisch in einer Erklärung auf seinem Kanal im Onlinedienst Telegram.

In einer weiteren Video-Erklärung bekräftigte er, dass militärischer Druck der einzige Weg, die Freilassung der von der islamistischen Hamas in den Gazastreifen verschleppten israelischen Geiseln zu erreichen. Die bisher 112 befreiten Geiseln seien durch eine Kombination aus „starkem militärischem Druck und standhaften Verhandlungen“ frei gekommen.

Die New York Times hatte erst vor wenigen Tagen unter Berufung auf israelische Beamten berichtet, dass die Planung der Militäroffensive auf Rafah bisher nicht abgeschlossen sei. Sie werde „wahrscheinlich einige Zeit in Anspruch nehmen“ und sei auch bislang Netanjahu nicht vorgelegt worden. Die Strategie für eine Offensive auf die an Ägypten grenzende Stadt, in der Hunderttausende Binnenflüchtlinge Schutz gesucht haben, sei „sehr komplex“. Israels Vorhaben stößt international auf Kritik.

Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) warnte, dies wäre „eine humanitäre Katastrophe mit Ansage“. US-Präsident Joe Biden forderte ein überzeugendes Konzept für den Schutz der dortigen Zivilbevölkerung. UN-Generalsekretär António Guterres äußerte sich tief beunruhigt über einen möglichen Militärangriff Israels auf Rafah. Dort seien Hunderttausende geflüchtete Palästinenser auf der verzweifelten Suche nach Sicherheit zusammengepfercht.

Der Krieg zwischen Israel und der Hamas war durch den beispiellosen Überfall der von der EU und der USA als Terrororganisation eingestuften Palästinenser-Miliz auf Israel am 7. Oktober ausgelöst worden. Dabei waren israelischen Angaben zufolge rund 1160 Menschen getötet und 250 weitere als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt worden. Nach israelischen Angaben werden noch etwa 130 Geiseln im Gazastreifen festgehalten, von denen 29 als tot gelten.

Israel reagierte auf den Hamas-Angriff im Oktober mit einem massiven Militäreinsatz im Gazastreifen. Dabei wurden nach jüngsten Angaben der Hamas, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, mindestens 28.576 Menschen getötet.

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