Kassel Huskies: Mit ganz viel Kampf zurück in Führung

Kassel Huskies: Mit ganz viel Kampf zurück in Führung

kassel huskies: mit ganz viel kampf zurück in führung

Voller Einsatz: Husky Joel Lowry, der das 3:1 bärenstark vorbereitete, bekommt es hier vor dem Regensburger Tor mit Jakob Weber, Xaver Tippmann und Torwart Thomas McCollum zu tun.

Die Eishockeyprofis der Kassel Huskies sind wieder in Führung. Sie haben das emotionale, hitzige dritte Finalspiel gegen die Eisbären Regensburg gewonnen.

Kassel – 3:1 (1:0, 1:0, 1:1) siegten sie am Dienstag in eigener Halle.

Angeschlagene Boxer gelten ja als besonders gefährlich. Runde eins hatten die Huskies am Freitag gewissermaßen nach Punkten gewonnen, in Runde zwei am Sonntag hingen sie bei der 1:5-Packung schlingernd in den Seilen. Doch am Dienstag, da sind sie wieder voll da. Von Taumeln keine Spur. Sie wollen – angepeitscht vom erstklassigen Publikum – wieder in Führung gehen.

Wieder einmal beginnen sie dominant, wieder einmal fackeln sie ein Chancenfeuerwerk ab, ohne zu treffen. Alec Ahlroth hält bei einem Pass von Yannik Valenti den Schläger hin (2.), Joel Keussen versucht es aus der Distanz (3./10.), Tristan Keck (4.), Valenti (8.) – das sind nur die größten Chancen auf einem vollen Zettel. Doch sie alle finden ihren Meister in Torwart Tom McCollum. Der 34-Jährige wächst über sich hinaus. Auch, nein – erst recht, als Lois Spitzner einen Befreiungsversuch aus der Luft fängt, aus zentraler Position abzieht, und McCollum den Puck geistesgegenwärtig mit einem Schulterzucken über den Winkel lenkt (13.).

Und die Gäste? Die – diesmal ohne Richard Divis, aber auch ohne David Booth angereist – sind beeindruckt. Lediglich in einer Überzahl können sie sich mal festsetzen, da verteidigen die Huskies aber mit Herz. Und dann zeigen sie es den Gästen tatsächlich, wie es besser geht. Erstes Powerplay. Es gelingt erst mal nicht viel. Ein Raunen macht sich breit in der Halle, ein Stöhnen, ein Ächzen. Und dann: ein Jubel! Denn Max Faber zieht ab, den verdeckten Schuss sieht McCollum erst, als er schon vorbeirauscht.

21:4 Torschüsse sind es nach Abschnitt eins. Dass sich nach der Pausensirene gleich sechs Regensburger bei ihrem Torhüter für den knappen Rückstand bedanken, spricht Bände.

So kann es aus Sicht der Eisbären nicht weitergehen. Und die Gäste gestalten das Spiel dann auch ausgeglichener. Brandon Maxwell, im ersten Durchgang beinahe beschäftigungslos, darf auch mal glänzen. Nikola Gajovsky ist der erste, der nach starker Einzelaktion am Schlussmann scheitert (21.), es folgt Tomas Schwamberger (23.). Und auch Kevin Slezak (27., nach sorglosem Fehlpass von Faber) und direkt im Anschluss Christoph Schmidt mit einem Abfälscher kommen nicht vorbei.

Das Spiel ist nicht mehr so ereignisreich wie im ersten Drittel. Dafür rappelt es in fast jedem Zweikampf. So ein Finale ist eben nicht nur für Kunststücke da. Aber die Huskies kommen nun auch wieder besser rein. Valenti macht den Anfang mit einem harten Schlagschuss, den McCollum mit einem Schrecken im Gesicht abwehrt (25.). Doch so klar, so herausgespielt wie zu Beginn der Partie sind die Chancen nicht mehr. Rylan Schwartz schießt aus dem Gewühl (29.), Hans Detsch fälscht mal ab (31.). Sonst passiert vor den Toren wenig. Also ab in die Pause, oder? Scheinen sich die Gäste zu denken, Stephen MacAulay aber nicht. Kurz vor Drittelende schnappt sich der Kanadier eine vertändelte Scheibe. Tristan Keck zieht im Sprint die Gegenspieler auf sich, MacAulay schlenzt zum 2:0 ein. Endlich mal eine Zwei-Tore-Führung in dieser Serie.

Doch entspannt wird es im Schlussdrittel nicht. Die Emotionen kochen hoch, auch weil die Strafenverteilung etwas einseitig ausfällt. Ein Regensburger geht sehr zügig zu Boden, Lois Spitzner muss trotzdem für Beinstellen runter. Die Huskies verteidigen mit vollem Einsatz, das Gegentor können sie aber nicht verhindern. Gajovsky trifft im Nachschuss zum 1:2 (44.). Jetzt könnte das große Zittern beginnen. Beginnt es aber nicht. Weil Joel Lowry einen Sahnemoment hat. Der hat den Puck am linken Pfosten, die Zeit, das Auge, das Händchen – er lupft den Pass genau Richtung rechten Pfosten, wo sich Keck herangeschlichen hat. Der schiebt ein, 3:1, die Halle bebt.

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Kurz darauf wird aus dem Beben aber wieder ein Toben. Weil mit Detsch – nach einem Pfostenschuss von Regensburgs Andrew Yogan – wieder ein Kasseler für ein Vergehen auf die Strafbank muss. Doch diesmal gelingt es den Gästen nicht, das auszunutzen. Weil die Huskies beim Blocken von Schüssen keine Schmerzen kennen und Maxwell ein-, zweimal souverän pariert.

Jetzt können die Huskies am Freitag als Boxer zum nächsten Schlag ausholen. Es könnte ein wirkungsvoller sein.

SR: Hoppe/Schadewaldt – Z: 5700

Tore: 1:0 (19:00) Faber (Valenti – 5:4), 2:0 (38:34) MacAulay, 2:1 (43:27) Gajovsky (Schmid – 5:4), 3:1 (45:58) Keck (Lowry, MacAulay)

Strafmin.: Kassel 6 – Regensburg 6

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