Tausende Abtreibungsgegner sind in der US-Hauptstadt Washington bei einem alljährlichen “Marsch für das Leben” auf die Straße gegangen. Sie nahmen dabei auch die Kongress- und Präsidentschaftswahlen im November in den Blick.
Tausende Abtreibungsgegner sind in der US-Hauptstadt Washington bei einem alljährlichen “Marsch für das Leben” auf die Straße gegangen. Die Demonstranten zeigten dabei am Freitag bei kaltem Winterwetter und Schneefall Schilder mit Slogans wie “Liebt das Leben”, “Lasst ihre Herzen schlagen” und “Ich bin ein Verteidiger des Lebens”. Einige Teilnehmer der Kundgebung riefen “Abtreibung ist Mord”.
Die Demonstranten riefen zudem die Republikanische Partei dazu auf, sich im Wahljahr 2024 für eine Verschärfung des Abtreibungsrechts einzusetzen. “Hey GOP, wir wählen zuerst für das Leben”, stand auf einem Banner. GOP ist die Abkürzung für Grand Old Party, wie die Republikaner genannt werden.
Der Oberste Gerichtshof der USA hatte Abtreibungsgegnern vor eineinhalb Jahren einen wichtigen Sieg beschert: Der Supreme Court in Washington hob im Juni 2022 das landesweite Grundrecht auf Schwangerschaftsabbrüche auf. In der Folge verboten mehrere konservativ regierte Bundesstaaten Abtreibungen oder schränkten den Zugang stark ein.
Allerdings ist das Abtreibungsrecht ein Thema, mit dem die Demokraten von Präsident Joe Biden punkten können: Umfragen zeigen, dass eine Mehrheit der US-Bürger zumindest einen gewissen Zugang zu Abtreibungen aufrecht erhalten will. In mehreren Bundesstaaten stimmten die Wähler für das Recht auf Schwangerschaftsabbrüche und fügten Abtreibungsgegnern damit schwere Niederlagen zu.
Die Demokraten, die sich für das Recht von Frauen auf einen Schwangerschaftsabbruch einsetzen, wollen das Thema bei den Kongress- und Präsidentschaftswahlen im November nutzen und Wähler mobilisieren. Eine besonders aktive Rolle spielt dabei Vizepräsidentin Kamala Harris, die landesweit für das Recht auf Abtreibungen werben will. Die Republikaner dagegen sind traditionell für ein schärferes Abtreibungsrecht – müssen aber befürchten, damit Wähler der politischen Mitte zu verprellen.
fs/
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