Auch die Rentenerhöhungen der Vergangenheit konnten den Trend nicht stoppen: Etwa ein Drittel der Tafeln in Deutschland verzeichnen mehr Rentner unter den Kunden. Verschärft wurde die Entwicklung durch den Krieg in der Ukraine.
Bedürftige Menschen warten vor der Lebensmittelausgabe der Tafel picture alliance/dpa/Rolf Vennenbernd
Ein Viertel der Nutzer der Tafeln in Deutschland sind einem Bericht zufolge mittlerweile im Rentenalter. „Sie beziehen geringe Renten oder Grundsicherung“, sagte Tafel-Dachverbands-Chef Andreas Steppuhn der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Dieser Trend sei in den vergangenen Jahren zwar bereits zu beobachten gewesen. Seit dem Überfall Russlands auf die Ukraine habe sich die Entwicklung aber noch einmal verschärft.
Aktuell verzeichneten etwa ein Drittel der Tafeln in Deutschland noch einmal mehr Rentner unter den Kunden, fuhr Steppuhn fort. Daran hätten auch die Renten-Erhöhungen der Vergangenheit nichts geändert.
„Altersarmut wird explodieren – besonders in Ostdeutschland“
„Der Gang zur Tafel ist für viele eine Möglichkeit, Kosten zu sparen und überhaupt durch den Monat zu kommen“, sagte Steppuhn der NOZ. Er gehe davon aus, dass sich die Entwicklung angesichts hoher Mieten, Energie- und Lebensmittelpreise so fortsetzen wird. „Die Altersarmut wird explodieren – besonders in Ostdeutschland“, warnte der Verbandschef. Davor dürfe man nicht die Augen verschließen.
Die Tafeln würden die Probleme nicht mildern können, die sich daraus ergeben. „Schon jetzt ist es so: Viele Tafeln in Deutschland haben Wartelisten und temporäre Aufnahmestopps verhängt“, sagte Steppuhn. „Die Nachfrage übersteigt vielerorts schlicht das Angebot und es ist auch nicht die Aufgabe der Tafeln, die Lücken im Sozialstaat oder Rentensystem zu füllen.“
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