True Detective - Night Country: Kritik zur 5. Episode der 4. Staffel

True Detective – Night Country: Kritik zur 5. Episode der 4. Staffel

true detective - night country: kritik zur 5. episode der 4. staffel

Szenenbild der fünften Episode der Serie „True Detective: Night Country“

„True Detective: Night Country“ scheint selbst mit Erschrecken festgestellt zu haben, dass schon nächste Woche das Finale ansteht. Plötzlich kommt Tempo in die Staffel: Fragen werden beantwortet und Ereignisse eskalieren.

Spoilerwarnung – diese Meldung kann Hinweise auf die Fortführung der Handlung enthalten!

Night Country: Chapter 5 versucht die Versäumnisse der vorangegangenen Folge auszubessern und bringt die vierte Staffel von True Detective kurz vor dem Finale wieder auf Kurs. Showrunnerin Issa López beantwortet endlich ein paar offene Fragen, statt immer neue zu stellen – wobei die Enthüllungen für viele Fans inzwischen kaum noch schockierend sein dürften. Dafür können einem allerdings die letzten zehn Minuten der extralangen Episode den Boden unter den Füßen wegziehen. Die Ereignisse rund um Chief Liz Danvers (Jodie Foster), Trooper Evangeline Navarro (Kali Reis) und Officer Peter Prior (Finn Bennett) spitzen sich zu…

Was passiert in Episode 5 von „True Detective: Night Country“?

Die Episode beginnt am letzten Tag des Jahres mit der Einäscherung der sterblichen Überreste von Evangelines kleiner Schwester Julia (Aka Niviâna). Später sehen wir zudem die Beisetzung im vereisten Meer, an der außer Evangeline auch ihre Freundin Rose Aguineau (Fiona Shaw) teilnimmt. Es ist gut, dass sich die Serie nochmal Zeit nimmt, die Tragik des Verlusts zu unterstreichen (besonders, da Evangeline als „True Detective“ zunächst „Business as usual“ als Coping-Mechanismus wählt). Ganz ohne die repetitiven Horrorvisionen kommt der Charakter aber leider auch diese Woche wieder nicht aus.

Parallel sorgt Liz durch ihre Vernehmung des Drogenjunkies Otis Heiss (Klaus Tange) für einen Durchbruch im Annie- und Tsalal-Fall. In den Eishöhlen, mythologisch auch als „Night Country“ bezeichnet, könnten sie alle Antworten finden. Allmählich werden die Chefs der örtlichen Mine nervös und wollen die Ermittlungen stoppen. Silver-Sky-Funktionärin Kate McKitterick (Dervla Kirwan) und Captain Ted Connelly (Christopher Eccleston) drängen Liz dazu, die erfrorenen Wissenschaftler als Unfall abzuhaken. Man spricht so schön von einem freak weather event (wieder eine Anspielung auf den wahren Fall vom Djatlow-Pass 1959).

Eine Schlüsselrolle im Komplott gegen unsere Heldinnen Liz und Evangeline spielt natürlich Peters fieser Vater Hank (John Hawkes). Als er heimlich den Laptop seines Sohnes durchsucht – der derzeit bei ihm im Haus wohnt, nachdem er von Kayla (Anna Lambe) vor die Tür gesetzt wurde -, findet er belastende Hinweise im oft erwähnten Wheeler-Fall. In einer dramatischen Dialogszene, mit der sich Foster bei den Emmys bewerben kann, gibt sie erstmals gegenüber ihrem Schützling Peter zu, dass sie und Evangeline damals den Selbstmord fingiert haben. Am Ende der Episode soll sich die Geschichte in ähnlicher Weise wiederholen…

true detective - night country: kritik zur 5. episode der 4. staffel

Szenenbild der fünften Episode der Serie „True Detective: Night Country“

Die Wheeler-Frage erst so spät zu beantworten, war vielleicht ein Fehler. Denn die meisten Zuschauer:innen hatten das Rätsel längst gelöst. Und auch bei der zweiten großen „Enthüllung“ der Folge war bereits jede Menge Druck vom Kessel entweicht: Die böse Mine, die das Trinkwasser in Ennis, Alaska vergiftet – eine unbequeme Wahrheit, der sich zunehmend auch Liz mit Nachhilfe ihrer aktivistischen Ziehtochter Leah (Isabella Star LaBlanc) stellt -, hatte beim Annie-Cold-Case ihre schmutzigen Finger im Spiel. Im Finale muss nur noch herausgefunden werden, wie die Tsalal-Forscher reinpassen und wie direkt der Tuttle-Clan aus Staffel eins involviert war…

Das dramatische Ende der fünften Episode von „True Detective: Night Country“

Wirklich spannend und unvorhersehbar wird es dann erst wieder ganz zum Schluss der neuen Folge: Hank hat von Kate den Auftrag erhalten, Otis aus dem Weg zu räumen, denn ohne ihn können Liz und Evangeline nicht die Geheimnisse der Eishöhle zutage fördern. Doch Liz behütet ihren wichtigsten Zeugen und lockt ihn mit Heroin wie einen Hund mit Leckerlis. Hank wird wütend und greift schließlich zur Waffe, um Otis vor Liz‘ Augen zu erschießen. Was er da noch nicht weiß: Peter ist auch im Haus und muss sich nun endlich entscheiden zwischen seinem schwachen Vater und seiner strengen Mentorin.

Dass es ausgerechnet Hank ist, der Peter den finalen Push gibt, indem er seine Waffe auf Liz richtet, ist kein unwichtiges Detail. Auch gesteht kurz vor seinem Tod, dass er es war, der den Annie-Fall vertuscht hat – aber er beteuert, nicht der Killer gewesen zu sein. Als Evangeline auftaucht und zwei neue Leichen vorfindet, nimmt sie das Heft in die Hand. Wieder manipulieren sie und Liz den Tatort, um die eigenen Spuren zu verwischen (und diesmal steckt auch Peter bis zum Hals mit drin). Sind das etwa unsere „True Detectives“? Um jetzt noch als Helden abzutreten, müssten sie nächste Woche schon das ganze korrupte System in Selbstjustiz zur Strecke bringen. Hoffen wir das Beste!

Alles in allem war die vorletzte Folge von „True Detective: Night Country“ eher eine der stärkeren (besonders im direkten Vergleich mit der schwächsten Episode in der Vorwoche). Durch die jüngsten Entwicklungen verspricht es zum Finale nochmal spannend zu werden. Foster, Reis und Bennett konnten wieder mit ihrem Schauspiel glänzen – und Hawkes, der nun raus ist, durfte sogar seine musikalischen Fähigkeiten unter Beweis stellen. Vielleicht hätte lieber er den Titelsong für die Staffel schreiben sollen (nicht Billie Eilish). Vier von fünf gefrorene Finger in einer insgesamt weiter sehr chaotischen Season, die große Stärken und genauso große Schwächen vorweist!

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