Berner Toblerone-Konkurrent muss seine Form anpassen

Vernon Stuber darf die Edelschokolade Swissone weiterhin verkaufen. Aber er muss deren Aussehen wegen einer Klage des Toblerone-Konzerns ändern.

Vernon Stuber mit drei Varianten seiner Swissone im Gestell von Lebensmittel Loeb in Bern.

Der Berner Vernon Stuber wollte eine Schokolade kreieren, deren Hauptzutat nicht Zucker ist, sondern Kakao. Das Produkt nennt sich Swissone – und erinnert nicht nur beim Namen an die Toblerone.

Die Swissone-Schokolade wird in Form eines Riegels verkauft, von dem einzelne Stücke abgebrochen werden können. Stuber, der lange in Australien gelebt hat, liess sich beim Aussehen seiner abgerundeten Zacken vom Opernhaus in Sydney inspirieren, wie er stets betonte. Der Name seiner Schokolade werde zudem englisch ausgesprochen, also «Swiss-One».

Die bisherige Swissone im Vordergrund im Vergleich mit der etablierten Marke Toblerone.

Eine erste Klage der Toblerone-Herstellerin Mondelez konnte Stuber 2021 abwehren. Doch der US-Snackkonzern legte mit einer weiteren, umfangreichen Klage vor dem bernischen Handelsgericht nach und verlangte, dass die Swissone in dieser Form nicht mehr verkauft werden darf.

Von den Toblerone-Anwälten abgesegnet: So wird die Swissone in Zukunft aussehen.

Die Klage wurde nun zurückgezogen, weil die Parteien eine Einigung erzielt haben, wie es beim Handelsgericht heisst. Wie diese aussieht, ist geheim. Vernon Stuber erklärt auf Anfrage jedoch, dass die Form seiner Swissone künftig runder ausfallen wird – und sich damit deutlicher von der etablierten Konkurrentin abhebt.

Stuber hat sich für die Änderung Zeit ausbedungen. Seine Bestände mit der bisherigen Form darf er noch verkaufen. Den Namen und das Logo von Swissone darf er weiterhin verwenden.

100 Gramm für 6.90 Franken

Stubers Schokolade ist wegen des hohen Kakaogehalts und der kleineren Produktionsmenge deutlich teurer als eine Toblerone. Eine 100-Gramm-Swissone kostet im Detailhandel 6.90 Franken. Die gleich grosse Toblerone ist für 2.65 Franken zu haben.

Wenn es um die Zusammensetzung seiner Swissone geht, verweist Stuber gerne darauf, dass «Dinge wie Sojalecithin und Hühnereiweiss nicht in eine Schokolade gehören» – ein Seitenhieb gegen Toblerone und andere grosse Schweizer Schokoladenhersteller.

Seine Swissone lässt er beim Schweizer Schokoladenhersteller Bernrain mit Werken in Kreuzlingen TG und Giubiasco TI produzieren. Toblerone stellt seine Schokolade in der eigenen Fabrik in Bern-Brünnen her – und neuerdings auch in der slowakischen Hauptstadt Bratislava. Der Mutterkonzern Mondelez schreibt auf Anfrage, dass nur die Toblerone-Grössen von unter 100 Gramm künftig im Ausland produziert würden und dass man auch in die Berner Fabrik weiter investiert habe.

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