Südostasien: Deutschland sucht wieder die Nähe zu Thailand

January 25, 2024, Bangkok, Thailand: Thailand s Prime Minister Srettha Thavisin L and Germany s Pres data-portal-copyright=

Nach dem Ende der Militärherrschaft startet Deutschland in Thailand eine diplomatische Offensive. Das Land hofft, als China-Alternative ebenso wichtig zu werden wie Vietnam.

Seinen Besuch in Bangkok startet Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mit einem Schuldeingeständnis. „Sie haben recht mit Ihrer Mahnung, dass viel zu lange kein deutsches Staatsoberhaupt in Thailand war“, sagte er am Donnerstag zu seinem Gastgeber, dem thailändischen Regierungschef Srettha Thavisin. Von der Bundespolitik wurde Südostasiens zweitgrößte Volkswirtschaft über Jahrzehnte weitgehend ignoriert: Der letzte deutsche Politiker aus der ersten Reihe, der nach Bangkok kam, war Bundespräsident Johannes Rau vor 22 Jahren.

Der diplomatische Stillstand lag aber nicht nur an Deutschland, sondern auch an den Verhältnissen in Thailand. Bis ins vergangene Jahr regierte in dem Land der Anführer eines Militärputsches – für westliche Regierungen alles andere als ein idealer Partner.

Mit Sretthas neuer Regierung, die im August ins Amt kam und die politische Dominanz des Militärs beendete, soll sich das nun ändern: „Die Signale, die wir bisher gesehen haben, sind sehr ermutigend“, sagte Steinmeier.

Die Thailand-Reise des Bundespräsidenten soll dabei den Auftakt für eine diplomatische Offensive beider Seiten bilden – mit dem Ziel, Thailand bei der Suche nach China-Alternativen ein ähnliches Gewicht zu verleihen, wie es der regionale Mitbewerber Vietnam bereits hat.

Im März will Srettha dafür nach Deutschland kommen, um über eine „strategische Partnerschaft“ mit der Bundesrepublik zu verhandeln – die Regierung in Hanoi verfügt über den entsprechenden diplomatischen Status bereits.

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